- 59. Fachtagung des DLG-Ausschuss “Gräser, Klee und Zwischenfrüchte” gemeinsam mit der Arbeitsgruppe 15 06.11.2018, Bonn
Am 6. November 2018 fand im Gustav-Stresemann Institut in Bonn die 59. Fachtagung des DLG-Ausschuss “Gräser, Klee und Zwischenfrüchte” gemeinsam mit der Arbeitsgruppe 15 (Futterpflanzen) der GPZ statt.
Die Tagung begann mit der Frage, wie unsere Nachbarn in Europa mit geänderten Vorgaben in ihren Ländern umgehen. Können wir von den Kollegen in Dänemark und Frankreich Strategien übernehmen? Die Vorträge von Bartold Feidenhans´l aus Dänemark und Samuel Liaigre aus Frankreich informieren über die Entwicklungen der Gräserproduktion in diesen Ländern.
Die neue Düngeverordnung, speziell deren Auswirkung auf den Grassamenbau, hat den Ausschuss der DLG in den letzten Tagungen immer beschäftigt. Da mittlerweile die Ausrichtung der Verordnung für unsere Kulturen auf Länderebene geregelt wird, steht die Frage im Raum: Worauf muss der Praktiker jetzt achten? Dieser widmet sich Dr. Hüther vom hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in seinem Beitrag.
Der Ökolandbau gewinnt im Pflanzenbau zunehmend an Bedeutung, die Saatgutproduktionen von Gras und Rotklee sind hier eine besondere Herausforderung. Das Thema wurde bewusst in das Programm genommen, weil der Erfahrungsaustausch mit den Berufskollegen aus dem Ökolandbau, gerade unter dem Gesichtspunkt der weiteren Einschränkungen in Düngung und Pflanzenschutz, dem Ausschuss wertvolle Erkenntnisse bringt. Mit Herrn Rudert wurde ein Praktiker gewonnen, der interessante Erfahrungen vorstellt.
Vor dem Vertrieb von allen Produkten aus der Saatguterzeugung, sei es konventionell oder ökologisch, müssen die Normen der Saatgutverordnung in der Feldbesichtigung wie in der Beschaffenheitsprüfung erreicht werden. Aus dem Bereich der grobkörnigen Leguminosen zeigte hier ein aktuelles und strittiges Thema, der Umgang mit dem Ackerbohnenkäfer im Saatgut, beispielhaft, welche Hürden es manchmal zu meistern gilt. Prof. Dr. Kruse, Uni Hohenheim und Frau Pölitz vom Sächsischen Landesamt stellen in interessanten Beiträgen ihre Forschungsergebnisse vor.
Der Erfahrungsaustausch mit allen Experten aus der Gräserbranche ist eine wesentliche Basis für die erfolgreiche Arbeit in unserem Ausschuss. Dieses nicht nur auf der jährlichen Fachtagung sondern auch auf unseren Fachexkursionen. Im Mai ging es nach Sachsen, dem Bundesland mit der größten Anbaufläche in Deutschland. Herr Nozinski gab den Tagungsteilnehmern, die nicht dabei waren, einen Einblick in die sehr informative und sehr gut organisierte Reise nach Sachsen.
Der eingangs angesprochene Klimawandel stellt nicht nur neue Herausforderungen an die Anbautechnik an die Saatgutvermehrer. Auch die Anforderungen an die Genetik der zu vermehrenden Kulturen ändern sich. Berichte aus der Forschung zur Trockentoleranz beim Deutschen Weidelgras von Dr. Westermeier – Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – und zur Entwicklung von Rostresistenzmarkern für die gleiche Kulturart von Herrn Bojahr – Saatzucht Steinach – boten Einblicke in künftige Möglichkeiten der Züchtung, um mit verbesserten Sorten den neuen klimatischen Herausforderungen entgegentreten zu können.
Nach diesem besonderen Jahr stellt sich die Frage, wie die Saatgutmärkte auf eine erhöhte Nachfrage bei einer geringeren Ernte als erwartet reagieren. Herr Michael Hamann von der 5 DSV in Lippstadt gab in altbewährter Weise einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen beim Handel in der Saatgutwirtschaft.
Die Frage: “Wie wachsen Gräser?” ist der glanzvolle Höhepunkt zum Abschluss der Tagung. Das Wissen um die Reaktionen der verschiedenen Gräsertypen auf Schnitt und Trockenstress sind grundlegend für die Gestaltung der anbautechnischen Maßnahmen. Prof. Martin Bocksch gab hier einen tiefgreifenden Einblick in die Pflanzenphysiologie.
Die Teilnehmer verließen den Tagungsort mit neuen Erkenntnissen aus den Beiträgen der Lektoren oder den intensiven Gesprächen in den Tagungspausen. Ein wichtiger Teil der Wertschöpfungskette “Futterbau” hat in seinem Branchentreff die kurz- und mittelfristige Arbeit abgestimmt und schaut mit Erwartung auf die neue Vegetationsperiode.
Text übernommen von Joachim Hütter
Bilder zu DRYeGRASS:
https://www.lfl.bayern.de/ipz/gruenland/153089/index.php - 58. Fachtagung des DLG-Ausschuss „Gräser, Klee und Zwischenfrüchte“ gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft „Futterpflanzen, Gräser“ der GPZ 07.11.2017 in Bonn
Am 7. November 2017 fand im Gustav-Stresemann Institut in Bonn die 58. Fachtagung des DLG-Ausschuss „Gräser, Klee und Zwischenfrüchte“ statt , die traditionell gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft „Futterpflanzen, Gräser“ der GPZ ausgerichtet wird.
Das Thema, welches gegenwärtig die größte Unsicherheit innerhalb unserer Branche auslöst, ist die Novellierung der Düngeverordnung. Herr Stefan Hüsch vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hier aus Bonn informierte über den aktuellen Stand der Umsetzung der Düngeverordnung, speziell für die Vermehrung von kleinkörnigen Futterpflanzen. Dazu sprach Professor Dr. Friedhelm Taube von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und legt dar, dass sich die Saatgutproduzenten von Futterpflanzen auf geänderte Anbaustrategien einstellen müssen. Das ´letzte Wort` in den Diskussionen hatte ein Praktiker. Herr Wolfgang Knon, Leiter der Saatgutproduktion der Saatzucht Steinach und Ansprechpartner in allen Fragen rund um die Vermehrung von Futterpflanzen hat sich bisher intensiv in die Diskussionen um die Novellierung der Düngeverordnung eingebracht. Er stellt Wege vor, wie die aktuellen Vorschläge in der Praxis umgesetzt werden können, bei noch vielen offenen Fragen.
Im zweiten Themenblock bildeten Züchtungsfragen den Schwerpunkt. Als internationaler Referent bot Herr Kopecky aus Prag einen Einblick in die spezielle Genomforschung bei Gräsern. Die Universität in Hohenheim hat als einzige Universität in Deutschland einen Lehrstuhl für Saatgutwissenschaft und -technologie, der von Prof. Dr. Michael Kruse geleitet wird. Wir sind froh, dass es diese Einrichtung gibt, damit die offenen Fragen der Saatgutwirtschaft mit wissenschaftlichen Mitteln untersucht werden können. Dr. Sebastian Bopper berichtete zum Projekt „Ackerhellerkraut als neue Zwischenfruchtpflanze“. Neben der bereits angesprochenen Düngung ist der Pflanzenschutz eine sehr wichtige Maßnahme, um die Vermehrung von Futterpflanzen in Richtung Quantität und Qualität abzusichern. Immer schärfere Gesetzgebungen und immer weniger Wirkstoffe schränken die Möglichkeiten der Bekämpfung von Unkräutern und -gräsern sowie pflanzlichen und tierischen Schaderregern weiter ein. So betrifft auch das aktuell hart diskutierte Thema `Glyphosat´ unsere Arbeit, insbesondere wenn Grassamenvermehrungen umgebrochen und in die nächste Frucht überführt werden sollen. Frau Dr. Franziska Waldow vom Julius Kühn-Institut, Kleinmachnow, berichtete über den aktuellen Zulassungsstand von Pflanzenschutzmitteln für kleine Kulturen in Deutschland und den übrigen europäischen Ländern.
Neben der jährlichen Fachtagung unternimmt unser Ausschuss alle 2 Jahre eine Exkursion, um sich Einblick in die Saatgutwirtschaft unserer europäischen Nachbarn zu verschaffen. In diesem Jahr war die Gruppe in der Schweiz. Herr Dr. Jürgen Bestajowski berichtete detailliert von der Reise und konnte denen, die nicht dabei waren, die wichtigsten Erkenntnissen in Wort und Bild darlegen. Über Nutzen und die Umsetzung von Forschungsprojekten in der praktischen Züchtung berichtete Herr Christof Böhm von der Saatzucht Steinach. Hier stehen vor allem die Antracnoseresistenz bei Rotklee und multiresistente Lolium-Arten im Mittelpunkt. Den Abschluss der Vortragstagung gestaltete Herr Michael Haman von der DSV, Lippstadt, mit seinem Referat über aktuelle Entwicklungen in Wirtschaft und Handel bei Futtergräsern und kleinkörnigen Leguminosen.
Ein Novum der Fachtagung war die abschließende Podiumsdiskussionzum Thema „Netzwerk Kleinkörnige Leguminosen“. Benno Frehner, Marktgesellschaft der Naturland Bauern AG, Enrico Nozinski, RUDLOFF Feldsaaten GmbH, Willi Pütter, Deutsche Saatveredelungs AG, und Dr. Stephan Hartmann, Bayer. Landesanstalt für Landwirtschaft, äußerten in kurzen Impulsbeiträgen ihren Standpunkt zum kommenden Projekt, der dann in intensiver Diskussion mit den Tagungsteilnehmern zu einer handlungsfähigen Grundlage verdichtet wurde.
Die Teilnehmer verließen den Tagungsort mit vielen neuen Erkenntnissen aus den Beiträgen der Lektoren oder den intensiven Gesprächen in den Tagungspausen. Ein wichtiger Teil der Wertschöpfungskette „Futterbau“ hat in seinem Branchentreff die Justierung der kurz- und mittelfristigen Arbeit vorgenommen und schaut mit Erwartung auf die neue Vegetationsperiode.
Der Vorsitzende
gez.
Joachim HütterGeschäftsführung
gez.
Dr. Reinhard Roßberg - Bericht der 57. Fachtagung des DLG-Ausschusses „Gräser, Klee und Zwischenfrüchte“ vom 8. November 2016 in Bonn
– 63 Teilnehmer –
Organisation: Dr. Stephan Hartmann, LfL Freising; Joachim Hütter, DSV Lippstadt; Dr. Reinhard Rossberg, DLG Frankfurt
Die 57. Fachtagung des DLG-Ausschusses „Gräser, Klee und Zwischenfrüchte“ in Bonn war dieses Jahr mit 56 Teilnehmern wieder zahlreich besucht. Herr Joachim Hütter (DSV Lippstadt) begrüßte die Teilnehmer und führte mit seinen einleitenden Worten gleich zum Thema Pflanzenschutz hin. Er umriss die Saatgutproduktion bei Gräsern von 2016 und verwies auf die Wichtigkeit des Pflanzenschutzes in Hinblick auf Qualität und Ertragsabsicherung bei der Saatguterzeugung. Er informierte über die derzeitige Situation der hohen Anzahl der unbearbeiteten neuen Zulassungsanträge und machte darauf aufmerksam, dass früher für die Zulassung eines Pflanzenschutzmittels die Risikobewertung im Vordergrund stand, heute hingegen die Gefahrenbewertung. Sein Appell, die Lobbyarbeit in diesem Bereich zu aktivieren, richtete sich an die politischen Entscheidungsträger und an alle Branchen des Ackerbaus. Er gab zu bedenken, dass als Konsequenz der derzeitigen Zulassungssituation die Samenvermehrung in Länder außerhalb Europas verlegt worden ist bzw. werden wird.
Die Vorträge der zehn Referenten waren geprägt vom diesjährigen Tagungsthema „Produktionstechnik und Wirtschaftlichkeit der Saatgutproduktion“ .
Herr Hütter moderierte die ersten Sektion.
Herr Steen Andersen (DLF, Hladké Životice, Tschechische Republik) stellte die Saatgut-Produktion von DLF in Russland und China vor. Er beschrieb den Beginn der Geschäftsbeziehungen, ging auf die Absatzmärkte ein und präzisierte die Absatzmengen. Er lenkte das Augenmerk des Publikums auf die jeweiligen landestypischen Besonderheiten, wie z.B. Möglichkeiten des Absatzes, mangelnde Ausstattung und Mitarbeiter zu Beginn in Russland bis hin zu ökonomischen Eingriffen des Staates in den Import im Falle von China und Unsicherheiten durch die Abhängigkeit schwankender Wechselkurse.
Im zweiten Vortrag informierte Herr Dr. Vinzenz Bauer (Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Oldenburg) in seinem Vortrag „Grünlandwirtschaft –quo vadis?“ über Marktbeobachtungen zum Thema Grünland. Die Grundfutterversorgung ist für eine optimale Milchproduktion von fundamentaler Bedeutung. Dr. Bauer zeigte die ökonomischen Entwicklungen zum Milchviehbestand und produzierter Milchmenge – bei sinkender bzw. stagnierender Anzahl von Milchkühen erfolgte ein stetiger Anstieg der Milchleistung pro Tier über die letzten Jahre. Um die Marktpotentiale der Grünlandwirtschaft auszuschöpfen sind eine Reihe von Rahmenbedingungen notwendig, angefangen von der Milchverarbeitung und –verwertung, Vermarktung, Schaffen neuer Produktsegmente über politische Eingriffe in die Landwirtschaft sowie die Bewegungen auf den globalen Milch- und Fleischmärkten.
Im dritten Vortrag informierte Herr Michael Konrad (Marktgesellschaft der Naturland Bauern AG, Hohenkammer) über die Saatgutproduktion unter ökologischen Rahmenbedingungen. Hier ist insbesondere die Rotkleevermehrung eine wichtiges und beliebtes Fruchtfolgeglied im Ökolandbau, die hohe Deckungsbeiträge sichert. Es wurden die rechtlichen Voraussetzungen der Saatgutvermehrung im Ökolandbau aufgezeigt und Informationen zu den praxisrelevanten Themen wie Anbau, beginnend bei der Ansaat, die Bestandesführung mit Schnitten, Düngung und Beikrautregulierung, die Ernte bis hin zur Aufbereitung gegeben und auf die Vermarktungsmöglichkeiten des Saatgutes eingegangen sowie die Diskussion zur Eingruppierung des Rotklees in „Kategorie I“ gemäß der Verordnung (EG) Nr. 889/2008 Art. 45 (5) oder der Allgemeinen Genehmigung Art. 45 (8) erwähnt. Herr Konrad schloss den Vortrag mit den Perspektiven der Kleevermehrung ab.
Die Moderation der zweiten Sektion übernahm Herr Dr. Walter Scherb (Meiners Saaten GmbH, Dünsen).
Herr Markus Berendes (Deutsche Saatveredelung AG, Lippstadt) referierte über die Bekämpfung von Ausfallsamen von Zwischenfrüchten in der Fruchtfolge. Der Hintergrund dieser Untersuchung ist, dass im Rahmen des Greenings neue Kulturarten als Zwischenfrucht für den Anbau attraktiv werden, für die aber bisher noch keine Anwendung Pflanzenschutzmitteltestung bestand. Herr Berendes zeigte in seinem Vortrag die Ergebnisse und Wirkungsgrad verschiedener Pflanzenschutz-Präparate beim Anbau der neuen Zwischenfruchtarten auf.
Das Thema „Pflanzenschutz in Phacelia“ war Gegenstand des Vortrages von Herrn Ralf Dittrich (Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Nossen). Hierzu wurden in dieser Zwischenfrucht verschiedene, für andere Kulturen zugelassene Herbizide auf ihre Verträglichkeit in Hinblick auf die Saatguterzeugung von Phacelia getestet. Ein besonderes Augenmerk galt der hohen Ertragsleistung bei gleichzeitig guter Verträglichkeit gegenüber dem Pflanzenschutzmittel. Für eine Anwendung in der Kultur Phacelia müssten von den Pflanzenschutzdiensten der Bundesländer Genehmigungen der Herbizide dementsprechend erteilt werden.
Im letzten Vortrag vor der Mittagspause stellte Herr Lutger Deters (S & M Teepker GbR, Handrup) die Erfahrungen eines Praktikers in Bezug auf die Saatgutproduktion dar. Nach der Vorstellung des Betriebes schilderte Herr Deters die Planung und Durchführung des aufgrund der regionalen Flächenknappheit intensiv geführten Ackerbaus auf dem Betrieb. Weiterhin beschrieb er die betrieblichen Strategien und Möglichkeiten für die Saatgutproduktion von Grassamen und Winterrübsen und erläuterte die betrieblichen Chancen und Risiken der Zukunft.
Nach der Mittagspause führte Herr Dr. Beat Boller (Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, Zürich, Schweiz) durch die Vorträge.
Herr Dr. Stephan Hartmann (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Freising) informierte das Fachpublikum über drei neue Projekte, die derzeit in Kooperation mit zahlreichen Projektpartnern aus Forschung und Wirtschaft unter Beteiligung der LfL stattfinden. Im Projekt GRUENLEGUM (Langtitel: „Grünleguminosen als Eiweiß- und Raufuttermittel in der ökologischen Geflügel- und Schweinefütterung“) wird ein interdisziplinärer, arbeitsteiliger Ansatz verfolgt, um für die gesamte Produktkette miteinander verzahnte Lösungen zu erarbeiten. Hierbei wird durch die Trennung von Blattmasse und Stängel von Grünleguminosen (Rotklee und Luzerne) in Hinblick auf die Verfütterung an Monogaster untersucht, um eine höhere Konzentration von Eiweiß und Aminosäuren gezielter für die monogastrische Ernährung einsetzen und optimal nutzen zu können. Im Arbeitpaket „Pflanze stehen hierbei die Punkte „Nutzung genetischer Diversität“ und „Optimierung der Produktionstechnik im Fokus.
Im Rahmen von GEOCARE (Langtitel: „Geoinformationstechnologie für landwirtschaftlichen Ressourcenschutz und Risikomanagement“) werden die frei und kostenlos verfügbaren Sentinel-Daten des europäischen Erdbeobachtungsprogramm Copernicus genutzt, ein ressourceneffizienten und steuermittelsparenden Methode zur Ertragsbestimmung im Grünland zu entwickeln.
Im Projekt DRYeGRASS, sind im Langtitel „Genetische Analyse der Trockenstresstoleranz bei Deutschem Weidelgras (Lolium perenne) mittels phänologischer, physiologischer und molekularer Differenzierungsmethoden“ Ziele und Arbeitsprogramm benannt.
Anschließend beschrieb Herr Dr. Christoph Grieder (Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, Zürich, Schweiz) die Züchtung sexueller Sorten bei Wiesenrispe, das Vorgehen und die Auswirkungen. Hierbei wurden auch die Wege der sexuellen und apomiktischen Samenbildung bei der Wiesenrispe erläutert und wie das bei der Entwicklung sexuellen Materials am Agroscope praktisch berücksichtigt wird.
Die letzte Sektion moderierte Herr Dr. Stephan Hartmann (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Freising).
Herr Dr. Beat Boller (Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, Zürich, Schweiz) trug zum Abschluss seiner Karriere „Die schöne Kunst der wissensbasierten Klee- und Gräserzüchtung“ vor und resümierte für das Publikum seinen „Rückblick auf 28 Jahre in der Futterpflanzenzüchtung am Reckenholz“. Er begann seine Rückschau bei den Erfolgen seiner Vorgänger und entführte die Zuhörer auf eine Reise zu den zahlreichen Sorten und Arten, die über die Zeit am Agroscope und Partnerstationen gezüchtet wurden und zeigte die speziellen Regionen in der Schweiz, aus welchen Ökotypen von Weidelgräsern gesammelt wurden, die das Ausgangsmaterial späterer erfolgreicher Sorten darstellten. Zum Abschluss seines Vortrages ging er noch auf die Vorteile der Polyploidisierung ein und wies auf erfolgreiche Verbesserung von Sorten durch Integration von endophytischen Pilzen in der Züchtung hin.
Im letzten Vortrag ging Herr Michael Hamann (Deutsche Saatveredelung AG, Lippstadt) „Aktuelles aus der Wirtschaft“ auf aktuelle Entwicklungen und den Stand der nationalen und internationalen Saatgutproduktion und Lagermengen des Gräsermarktes für das laufende Kalenderjahr ein.
Der Vorsitzende Herr Hütter schloss mit dem Dank an alle Referenten die Veranstaltung.
Stephan Hartmann, Weihenstephan
- Bericht des Treffens vom 6. November 2012 in Bonn – Vortragstagung gemeinsam mit dem DLG-Ausschuss “Gräser, Klee und Zwischenfrüchte”
– 71 Teilnehmer –
Organisation: Dr. Stephan Hartmann, LfL Freising Weihenstephan, Joachim Hütter, DSV Lippstadt, Dr. Reinhard Rossberg, DLG Frankfurt
Mit 71 Teilnehmern war dies eine der bisher am stärksten besuchten Tagungen der gemeinsam von DLG-Ausschuss „Gräser, Klee und Zwischenfrüchte“ und der GPZ-Arbeitsgruppe „Futterpflanzen, Gräser“ organisierten Tagungsreihe in Bonn. Zu der ganztägigen Tagung begrüßte Joachim Hütter, Vorstand des Ausschusses, das Publikum.
Aktuelles:
In diesem Jahr begann Nils Elmegaard vom DANISH SEED COUNCIL aus Kopenhagen die Vortragsreihe mit seinem Bericht über die gegenwärtige Situation und voraussichtliche Entwicklung der Grassamenproduktion weltweit.
Corné van Beers (Breeders Trust N. V, Brüssel) klärte die Zuhörer über die 2008 gegründete Vereinigung Breeders Trust auf, dessen Zweck es war illegales Saatgut zu stoppen. Er appellierte an die Zuhörer und beschrieb die zu verzeichnende Erfolge und somit aufgedeckten Fälle des illegalen Saatguthandels.
Im Anschluss lieferte Michael Hamann (EURO GRASS B.V., Lippstadt) den interessierten Zuhörern den bereits traditionellen Überblick auf die aktuelle Situation aus der Wirtschaft und wies auf die knapper werdenden Lagerbestände hin.
Über die Perspektiven der Futtersaatenvermehrung aus nationaler Sicht referierte Prof. Dr. Christian Schiefer (SSV, Leipzig).Züchtung:
Den Vortragsblock „Züchtungsforschung“ begann Lydia Gerson (IPK, Gatersleben) mit der Präsentation der Ergebnisse ihres Projektes Beobachtung der Effekte natürlicher Selektion auf Populationen bei Deutschem Weidelgras und Erarbeitung von Selektionshilfen für das Merkmal „Ausdauer“.
Ihr folgten Irene Jacob und Andrea Wosnitza von der bayerischen Landesanstalt in Freising.
Irene Jacob, deren Projekt bereits abgeschlossen war, stellte erfolgreichen Ansätze zur Entwicklung anthracnoseresistenter Rotkleesorten dar.
Das Projekt Erfassung der genetischen Diversität für das Merkmal „Trockenstresstoleranz“ bei Deutschem Weidelgras als Basis zur Entwicklung molekulargestützer Selektionsverfahren und klimaangepasster Neuzüchtungen, das als Forschungverbund mehrerer Forschungseinrichtungen und Wirtschaftpartner im August 2011 gestartet wurde, war Inhalt der Vortrags von Andrea Wosnitza, die die Arbeitspakete und Zielsetzung umriss.Aus angrenzenden Gebieten:
Weitere interessante Themen lieferte Prof. Dr. Johannes Kollmann (WZW-TUM, Freising) mit seiner Darstellung der Pflanzenarten, Sorten und Provenienzen in der Renaturierungsökologie und Georg J. Brand (BSV, Ismaning), der eine Situationsbeschreibung der Anerkennungsprobleme bei Körnerleguminosen durch Käferbefall, sowie einige Lösungsansätze lieferte.
Über die Fachexkursion des DLG Ausschusses „Gräser, Klee und Zwischenfrüchte“, die die Teilnehmer nach Bocksee und Ballin führte, erzählte Joachim Hütter. - Bericht des Treffens vom 8. November 2011 in Bonn – Vortragstagung gemeinsam mit dem DLG-Ausschuss “Gräser, Klee und Zwischenfrüchte”
– 57 Teilnehmer –
Organisation: Dr. Stephan Hartmann, LfL Freising Weihenstephan, Joachim Hütter, DSV Lippstadt, Dr. Reinhard Rossberg, DLG Frankfurt
Auch in diesem Jahr fand die gemeinsam mit dem DLG-Ausschuss „Gräser, Klee und Zwischenfrüchte“ organisierte Fachtagung der GPZ-Arbeitsgruppe „Futterpflanzen, Gräser“ in Bonn statt. Wie auch in den vergangenen Jahren kamen zahlreiche Teilnehmer.
Vermehrung:
Im ersten Vortrag der Tagung erläuterte Herr Dieter Rücker (BDP, Bonn) die momentan in der EU-Kommission diskutierten Szenarien zur „Vereinfachung des Saatgutrechts“. Dabei sollen die Grundprinzipien des Saagutrechts erhalten bleiben, die Saatgutwirtschaft soll aber künftig stärker – unter staatlicher Aufsicht – in die Anerkennung mit einbezogen werden. Marlies Hesz (BioCem agrar GmbH, Gerichshain) stellte Ergebnisse aus dem Projekt „Untersuchung zur Wirtschaftlichkeit von Vermehrungskulturen“ vor. Hierbei erläuterte sie die verschiedenen Einflüsse, die sich auf die Wirtschaftlichkeit und somit auf den Anbau von Grassamen auswirken. In seinem Vortrag „Produktion von Ökosaatgut“ gab Benno Frehner (Naturland Marktgesellschaft mbH, Hohenkammer) einen Einblick in die Vermehrung von Gräsern, Rotklee und Luzerne unter ökologischen Anbaubedingungen. In Bayern wurde 2010 von etwa 30 – 35 Landwirten auf ca. 310 ha Fläche ökologisches Saatgut für Futterpflanzen produziert. Anschließend erläuterte Bernd Seelmeyer (CLAAS KGaA mbH, Harsewinkel) anhand praxisnaher Beispiele aus dem Grassamendrusch die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Samenernte. Für optimale Ernteergebnisse sind u.a. Dreschkorbposition, Einstellung der Siebe im Siebkasten und eine sorgfältige Reinigung der Maschine nötig. Michael Hamann (Deutsche Saatveredelung AG, Lippstadt) berichtete in seinem Vortrag „Aktuelles aus der Wirtschaft“ über die derzeitige Situation am Markt für Grassamen. Er zeigte u. a. auf, dass sowohl die geringen Erträge der Ernte 2011 als auch ein aufgrund der grösseren Konkurrenzkraft anderer Kulturen geringerer Flächenanbau dazu führten, dass es zu einem Rekordtief in der Verfügbarkeit von Gräsersaatgut gekommen ist.Pflanzenschutz und -krankheiten:
Unter dem Motto „Gräsermanagement“ erläuterte Martin Bocksch (Deutscher Rollrasen Verband e.V., Echterdingen) wichtige Maßnahmen zur optimalen und saisongerechten Pflege von Golfplätzen. Sehr anschaulich gab er den Zuhörern einen Einblick in die aktuell auftretenden Krankheiten sowie die Möglichkeiten, Grasflächen durch gezielten Einsatz von Pflanzenschutz und angepasste Nährstoffversorgung gesund zu erhalten. Dr. Rainer Savinsky (BVL, Braunschweig) referierte zu dem Thema „Minor Use – neue Gesetzgebung im Pflanzenschutz“. Dazu zeigte er die Neuerungen des momentan als gesetzliche Grundlage vorliegenden Pflanzenschutzrechts in Deutschland auf. Anschließend berichtete Dr. Volker Kaus (Industrieverband Agrar, ORT) sehr anschaulich über die Auswirkungen, die die Lückenindikation aus Sicht des Herstellers und der Industrie mit sich bringt.Züchtung und Züchtungsforschung:
Beat Boller (ART, Zürich, Schweiz) referierte über die Züchtung eines Rotklees für die Weidenutzung. Die Sorte Pastor wurde 2010 in der Schweiz zugelassen und hat in Weideversuchen einen deutlichen Vorteil in dem Merkmal Ausdauer gegenüber herkömmlichen Sorten bewiesen. Dr. Bernhard Saal (Saatzucht Steinach, Steinach) sprach im anschließenden Beitrag über die „Analyse und Nutzung genetischer Ressourcen zur Erweiterung der genetischen Diversität in Futtergräsern“, die im Rahmen eines Projektes des IPK Gatersleben und der Saatzucht Steinach bearbeitet werden/wurden?. Dabei zeigte er verschiedene Wege auf, wie die Diversität bei den Futterpflanzen gesteigert werden kann. In ihrem Vortrag „Erste Ergebnisse aus Arbeiten zur genetischen Variabilität bei diploiden Artkreuzungen zwischen Deutschem Weidelgras und Wiesenschwingel“ berichtete Tatjana Lunenberg (LfL, Freising) über die Ergebnisse ihrer Masterarbeit.Berichte von Veranstaltungen:
Die 29. Eucarpia-Tagung der Abteilung „Fodder Crops and Amenity Grasses“ fand dieses Jahr vom 4. bis 8. September in Dublin statt. Tatjana Lunenberg gab sowohl einen kurzen Umriss zu den Themen der Tagung als auch zu den Ergebnissen des in diesem Rahmen stattgefundenen Satelliten-Workshops zu Festulolium. Joachim Hütter (Deutsche Saatveredelung AG, Lippstadt) berichtete über die Fachexkursion des DLG Ausschusses „Gräser, Klee und Zwischenfrüchte“, die die Teilnehmer vom 10. – 12. Mai 2011 nach England führte. - Bericht der Vortragstagung gemeinsam mit dem DLG-Ausschuss „Gräser, Klee und Zwischenfrüchte“ vom 3. November 2009 in Bonn
– 75 Teilnehmer –
Organisation:
Dr. Stephan Hartmann, LfL Freising Weihenstephan, Joachim Hütter, DSV Lippstadt, Dr. Reinhard Rossberg, DLG FrankfurtAuf Grund der runden Zahl Stand bei der 50. Vortragsveranstaltung mit dem Motto „The global grass seed production and markets“ die Situation der Grassamenvermehrung weltweit und runter gebrochen auf Europa bzw. Deutschland im Vordergrund.
Vermehrung:
In seinem Vortrag “An Overview of the Oregon Grass Seed Industry” gab William C. Young (Oregon State University, USA) Informationen über sein Heimatland Oregon hinsichtlich Geographie, landwirtschaftlicher Produktion und Grassamenproduktion. Michel H. J. Nas (Nas Consultancy, Niederlande) stellte in seinem Beitrag „Changes of Holland’s role in the agricultural seed market since the past 10 years“ in anschaulicher Weise die vergangene und gegenwärtige Situation sowie einen Ausblick in die Zukunft der Grassamenproduktion in Holland dar. Über „Dänemark – Europas größter Gräserproduzent – Entwicklungen und Zukunftsaussichten“ berichtete Carsten Jörgensen (Hunsballe Froe, Dänemark). In seinem Vortrag gab er einen Überblick zu Flächenanteil und Erträgen der dominierenden Gräserarten in der Samenproduktion und zeigte die allgemeine Situation in der Gras- und Kleesamenproduktion in Dänemark sowie eine Aussicht auf die kommenden Jahre. Dr. Bohumir Cagaz (Oseva Pro s.r.o., Tschechien) referierte über die Historie der Grassamenproduktion in der Tschechischen Republik vom 20. Jahrhundert bis heute und die technischen und pflanzenbaulichen Entwicklungen während dieses Zeitraums. In seinem Vortrag „Deutschland – ein großer Gräsermarkt – Entwicklungen und Aussichten von Eigenversorgung und Importen“ stellte Dr. Axel Kaske (Euro Grass, Lippstadt) Produktion und Verbrauch in Hinblick auf die deutsche Samenproduktion von Gräsern und Leguminosen im Futterbau- und Rasensektor vor. Auch ging er auf die Marktstellung von Deutschland im europäischen und weltweiten Vergleich ein. Alexander Audrit (Vermehrer, Reipeldingen) stellte in seinem anschaulichen Vortrag „langjähriger Grassamenbau und Ergebnisse im eigenen Betrieb“ seine Erfahrungen als Saatgutvermehrer dar.Züchtung und Sortenprüfung:
Dr. Stephan Hartmann (Lfl Bayern, Freising) referierte über die „Reformen der Sortenprüfung bei Futterpflanzen in Deutschland 2006 – Wirkung und Umsetzung am Beispiel der Ländergruppe Mitte-Süd“. Hierzu berichtete Dr. Hartmann über die Entwicklungen die zu der heute angewandten Sortenauswertung geführt haben und zeigt wie die LSV’s zukünftig dargestellt werden. In dem Vortrag „NIRS-Online – Stand und Perspektive der Einführung bei privaten Züchtern und im staatlichen Versuchswesen“ erläuterte Dr. Ulf Feuerstein (Euro Grass, Lippstadt) die Funktionsweise von NIR und die derzeitige Anwendung im Rahmen der 2007 gegründeten NOFUG.Pflanzenschutz und -krankheiten:
Klaus Gehring (LfL Bayern, Freising) stellte in seinem Vortrag „Pflanzenschutz in der Grassamenproduktion und Feldfutterpflanzenvermehrung – Stand und Perspektiven“ die historische Entwicklung im Bereich des Pflanzenschutzes in der Grassamenproduktion vor und gab einen Überblick zu den aktuell zugelassenen Herbiziden und Insektiziden – sowie zu den Pflanzenschutzmitteln in Feinleguminosen und Zwischenfrüchten. Abschließend ging er auf die zukünftigen Perspektiven und Herausforderungen im Pflanzenschutz der Grassamenproduktion ein. Dr. Franz Xaver Schubiger (ART, Zürich, Schweiz) gab in seinem Vortrag „Blattfleckenkrankheiten der Gräser in der Schweiz“ einen kurzen Umriss über die Biologie der Blattfleckenkrankheiten bei verschiedenen Gräserarten und charakterisierte im Anschluss ausgewählte Krankheiten (z.B. Drechslera, Mastigosporium, Rhynchosporium, Colletotrichum) näher.Berichte von Veranstaltungen:
Dr. Alexandra Gay (Saatzucht Steinach, Steinach) berichtete in dem letzten Vortrag des Tages in anschaulicher Weise von der letzten Eucarpia-Tagung in La Rochelle, Frankreich. - Bericht der Vortragstagung gemeinsam mit dem DLG-Ausschuss „Gräser, Klee und Zwischenfrüchte“ vom 4. November 2008 in Bonn
– 67 Teilnehmer –
Organisation:
Dr. Stephan Hartmann, LfL Freising Weihenstephan, Joachim Hütter, DSV Lippstadt, Dr. Reinhard Rossberg DLG FrankfurtZum zweiten Mal fand die gemeinsam mit dem DLG-Ausschuss „Gräser, Klee, Zwischenfrüchte“ durchgeführte Fachtagung der GPZ Arbeitsgruppe „Futterpflanzen, Gräser“ in Bonn statt. Und auch in diesem Jahr konnte die Veranstaltung nach 2007 wieder einen Teilnehmerzuwachs verzeichnen.
Pflanzenzüchtung:
U. K. Posselt (Universität Hohenheim, Stuttgart) sprach zum Thema „Geographische Distanz, Diversität und Heterosis“. Anhand dialleler Kreuzungen wurde der Zusammenhang zwischen Ertragsleistung und geographischer Distanz untersucht. – M. Braun (BSV GmbH, Ismaning) stellte die Ergebnisse ihrer Diplomarbeit zum Thema „Wurzel- und Sprossleistung verschiedener Kleegrasmischungen“ vor. Allgemein lässt sich sagen, dass im Rahmen dieser Arbeit die Zusammensetzung der Kleegrasmischung einen erheblichen Einfluss auf die gebildete Wurzelmasse hatte. – B. Boller zeigte in seinem Vortrag „Ökotypen von Welschem Weidelgras aus Schweizer Naturwiesen sind oft leistungsfähiger als empfohlene Zuchtsorten“ die Ergebnisse aus einer Studie, in welcher verschiedene Schweizer Ökotypen und Zuchtsorten in den Merkmalen Ertrag und Krankheitsresistenz miteinander verglichen wurden. Hierbei zeigte sich, dass die untersuchten Ökotypen in Ertrag und Resistenz gegen Fusarium und Xanthomonas das Mittel der Zuchtsorten übertrafen. – H. Jänicke (Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern) stellte Ergebnisse eines Sortenversuchs mit Hoch-Zuckerreichen Gräsersorten (HZG) vor. In einem Zeitraum von fünf Jahren wurden unter anderem der Zuckergehalt, die Inhaltsstoffe und die Sichtbonituren von HZG mit denen anderer Sorten verglichen.Biogas:
S. Hötte stellte verschiedene Möglichkeiten im „Zwischenfruchtanbau für die Erzeugung von Biogas“ vor. In seinem Vortrag informierte er über Anbau, Saattechnik und Ertragserwartungen im Zwischenfruchtanbau. Abschließend stellte er die Produktionskosten in ct/Kwh verschiedener Zweit- und Zwischenfrüchte im Vergleich zu Mais dar.Vermehrung:
Über die Technik der Mantelsaat bei Gräsern, Klee und Luzerne informierte J. Bestajovsky (Feldsaaten Freudenberger). Vorteile sind unter anderem die Eignung für die Übersaat, eine verbesserte Fließfähigkeit des Saatgutes und die Möglichkeit zur Beimischung von Nährstoffen. In Tests wurde nachgewiesen, dass die Keimfähigkeit des Saatgutes nicht eingeschränkt wird. – A. Schaerff (LfULG Sachsen, Dresden) referierte über ein Forschungsprojekt zur Untersuchung der Wirtschaftlichkeit in der Gräservermehrung. Es wurde bei verschiedenen Gräserarten die Rentabilität unter Berücksichtigung der Zahlung von Direktzahlungen betrachtet. – Das im Frühjahr 2008 an der Universität Hohenheim begonnene Projekt zur Untersuchung der Heterogenität in Gräsermischungen wurde von C. Reinhardt (Universität Hohenheim; Stuttgart) vorgestellt. Das Ziel bei diesem, vom BMELV initiierten Vorhaben ist eine einheitliche Verfahrensvorschrift für die Beprobung von Saatgutmischungen zu erarbeiten. – In seinem Vortrag informierte N. Elmegaard von dem Danish Agricultural Council (Copenhagen) über die Entwicklungen in der Gräser- und Kleeproduktion innerhalb der letzten 15 Jahre. – M. Hamann (Euro Grass) zeigte in seinem Vortrag die Entwicklungen am europäischen Gräsermärkt seit 1997/98 auf. – C. Schiefer von der LfULG Sachsen (Nossen) referierte über die Vorgehensweise, die neuesten Entwicklungen und den aktuellen Stand in der deutschen Saatenanerkennung. – Bei der Produktion von Rollrasen wird an das Saatgut und die Mischungen besondere Anforderungen gestellt. M. Boksch vom Deutschen Rollrasenverband (Pattensen) zeigte in seinem Vortrag die Besonderheiten, Probleme und die Entwicklungen die sich in den letzten Jahren in dieser Branche herauskristallisiert haben.Pflanzenschutz:
Zurzeit wird innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten über Änderungen in der Richtlinie zur Zulassung von Pflanzenschutzmittel diskutiert. K. Gehring zeigte in seinem Vortrag auf, welche PSM von den Maßnahmen betroffen sein können und sprach an, welche Veränderungen sich dadurch für die Grassamenproduktion ergeben können. – B. Licht von der Firma Golf Consulting (Düsseldorf) referierte über verschiedene Rasenkrankheiten und die Möglichkeiten diese zu verhindern, vorzubeugen und zu behandeln. – A. Vogler (LWK NW, Münster) zeigte in seinem Vortrag neueste Versuchsergebnisse zur effektiven Bekämpfung von Schadgräsern in Getreide. – Mit einem sehr anschaulichen Kurzfilm gewährte U. Wyss (Institut für Phytopathologie, CAU Kiel) Einblick in die Lebensweise des Kleespitzmäuschens. Fraßschäden, die das Kleespitzmäuschen während des Heranwachsens verursacht, spielen besonders in der Kleesaatgutproduktion eine große Rolle.In seinem Schlusswort verabschiedete sich J. Hütter im Namen all seiner Kollegen herzlichst von Dr. U. Posselt und wies auf die besonderen Verdienste hin, die dieser im Laufe seiner beruflichen Laufbahn im Bereich der Pflanzenforschung und Pflanzenzüchtung geleistet hat.
Die Vorträge der Tagung können im Tagungsband zu dieser Veranstaltung nachgelesen werden.
Bezug: Papierform Anfordern bei R.Rossberg@dlg.org – als PDF im Internet wird der Tagungsband nach der Agritechnica verfügbar sein. - Bericht der Vortragstagung gemeinsam mit dem DLG-Ausschuss „Gräser, Klee und Zwischenfrüchte“ vom 6. November 2007 in Bonn
– 60 Teilnehmer –
Organisation:
Dr. Stephan Hartmann, LfL Freising Weihenstephan, Joachim Hütter, DSV Lippstadt, Dr. Reinhard Rossberg DLG Frankfurt
2007 fand erstmalig die seit vielen Jahren gemeinsam mit dem DLG- Ausschuss „Gräser, Klee, Zwischenfrüchte“ durchgeführte Fachtagung der GPZ Arbeitsgruppe „Futterpflanzen, Gräser“ nicht mehr Anfang Dezember in Fulda sondern im Rahmen einer zeitlich geschlossenen Veranstaltungsreihe vom 05.11. bis 08.11 mit der Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung e.V. (GFP) und dem FVG (Verein zur Förderung der Versuchstätigkeit im Grassamenbau) unter dem Thema „Züchtungsperspektiven und Saatgutproduktion bei Gräsern, Klee und Zwischenfrüchten“ am 06.11.08 in Bonn statt. Die Tagung wurde gut angenommen und verzeichnete ein erkennbares Teilnehmerplus.
Züchtung und Sortenprüfung:
B. Boelt (Forschungszentrum Flakkenbjerg, DK) referierte über den Einfluss der Ertragskomponenten auf den Samenertrag in der Saatgutproduktion. – Das seit 2004 speziell auf den ökologischen Landbau ausgerichtete Zuchtprogramm an der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon (Zürich, CH) wurde von B. Boller, F. X. Schubiger und P. Tanner vorgestellt. Besonders herausgearbeitet wurde die Bedeutung einer quantitativen Berücksichtigung des Unkrautbesatzes bei Leistungsprüfungen im ökologischen Landbau. Diese ist eine wichtige Vorraussetzung, um eine an die Qualität konventioneller Versuche angenährte Trennschärfe zu erreichen. – K. Kaufmann (SZ Steinach) referierte über pilzliche Schaderreger – besonders Fußkrankheiten – bei blauen Süßlupinen. – In dem europaweit angelegten Versuch „Eucarpia Multisite Rust Evaluation“, vorgestellt von F. X. Schubiger und B. Boller (ART, Zürich, CH), zeigte sich, dass es Resistenzgene gibt, die gegen die meisten aufgetretenen Pathotypen wirksam sind. – Unter dem Aspekt der steigenden Bedeutung von sekundären Pflanzeninhaltsstoffen bei Futterpflanzen präsentierte sich der Beitrag von B. Eickler und M. Gierus (CAU, Kiel). Aufgrund zunehmender Verbote von Hilfsstoffen in der Fütterung steigt die Nachfrage an hochwertigen pflanzlichen Inhaltsstoffen. Diese könnten künftige Zuchtziele darstellen.Vermehrung:
Über die Möglichkeit des Mischanbaus zur Saatguterzeugung bei Ölfrüchten informierte A. Backhaus, die dieses Thema im Rahmen ihrer Diplomarbeit an der Lfl in Freising bearbeitet hat. Allgemein lässt sich die Aussage treffen, dass Mischbestände eine Möglichkeit zur Erhaltung der Saatgutproduktion im Inland für den ökologischen Landbau darstellen können. – C. Hackl (SZ Steinach) stellte das Projekt „Einzelpflanzenbestände zur Produktion von Saatgut“ vor. In lockeren Einzelpflanzenbeständen kann der Samenertrag deutlich optimiert werden. Im Rahmen des Projektes soll eine geeignete Aussaattechnik von Einzelkörnern, sowie eine angepasste Saatgutvorbehandlung erarbeitet werden. – R. Richter (LfL Sachsen) referierte über die Ergebnisse, Analysen und Trends der sächsischen Grassaatproduktion. – Die Niederlande verfügen über eine lange und traditionsreiche Geschichte in der Gräserzüchtung und Gräservermehrung. In seinem Beitrag informierte S. Bil (Euro Grass B. V., NL) über die Entwicklung der Firmenstrukturen der Vermehrungsflächen, gängigen Anbau- und Ansaatverfahren sowie das holländischen System zur Festlegung der Vermehrerpreise. – Über die aktuelle Lage am Grassamenmarkt berichtete A. Kaske (Euro Grass). Aspekte waren die internationalen Trends, die Situation an den europäischen Märkten und die daraus resultierende Situation von Produktion und Absatz in Deutschland. – U. Henser (Syngenta Agro) stellte ein neues Produkt zur Bekämpfung von Schadgräsern in Getreide vor.Biogas:
Auch in diesem Jahr wurde die energetische Nutzung von Pflanzen behandelt. E. Sticksel (LfL, Freising) stellte Ansätze zur Optimierung von Biogasfruchtfolgen für bayerische Bedingungen vor. – In dem Beitrag von J. Clemens, S. Wulf, K. Spoth (Universität Bonn), F.- F. Gröblinghoff (FH Soest) , wurden Batch- und kontinuierliche Versuchsansätze zur Abschätzung des Biogasertrags miteinander verglichen.Berichte zu Veranstaltungen und Institutionen:
Berichte zu interessanten Veranstaltungen im abgelaufenen Jahr dienen der Information und als Hinweis für jene Teilnehmer, die diese Veranstaltungen nicht besuchen konnten. So berichtete J. Hütter (DSV) über die 6. Internationale Herbage Seed Conference, die vom 18. – 20. Juni 2007 in Südnorwegen stattfand. Eine Übersicht der Inhalte ist im Tagungsband der DLG verfügbar. Der Tagungsband der Internationale Herbage Seed Conference besitzt die ISBN 978-82-17-00234-5.Im Anschluß informierte M. Baimler (SZ Steinach) über die diesjährige Eucarpia – Tagung. Das Treffen der Futterpflanzen und Rasengräsersektion fand vom 19. – 23. August 2007 in Kopenhagen, Dänemark, statt. Es wurden Vorträge zu Saatgutproduktion, angewandte Genetik, Futterqualität und nachwachsende Rohstoffe gelesen. Das Book of Abstracts ist hier abrufbar. – U. Feuerstein (Euro Grass Breeding)und C. Paul (FAL) berichteten über die Gründung der NIRS-Online Forage User Group – NOFUG am Rande der EUCARPIA – Tagung. Weiterhin wiesen sie auf aktuelle Entwicklungen der NIRS-Technik hin und zeigten die aktuellen Möglichkeiten und Grenzen im Bereich des Feldversuchswesens bei Futterpflanzen auf. – Schließlich zeigte J. Hütter (DSV) in einem Vortrag mit treffenden Bilden einen Überblick der diesjährige Fachexkursion des DLG- Ausschusses für Gräser, Klee und Zwischenfrüchte, die vom 9. – 11. Mai 2007 in Dänemark stattfand. – U. Thumm (Uni Hohenheim) berichtete über die aktuellen Entwicklungen an der Rasen-Fachstelle Hohenheim. In der, an das Institut für Pflanzenbau und Grünland angegliederten Einrichtung werden Studenten in theoretischen als auch praktischen Bereichen wissenschaftlich ausgebildet. Ebenso fungiert sie als Forschungseinrichtung und Informationsplattform bei Fragen rund um den Rasen.
Die Vorträge der Tagung können im Tagungsband zu dieser Veranstaltung nachgelesen werden.
Bezug: Papierform Anfordern bei R.Rossberg@dlg.org
Als PDF im Internet wird der Tagungsband nach der Agritechnica verfügbar sein. - Bericht der Vortragstagung gemeinsam mit dem DLG-Ausschuss „Gräser, Klee und Zwischenfrüchte“ vom 30. November 2005 in Fulda
– ca.50 Teilnehmer –
Organisation:
Dr. St. Hartmann, FreisingSeit ca. drei Jahren laufen Gespräche zwischen allen am Sortenversuchswesen beteiligten Gruppen. Hierbei wird der Bund vertreten durch das Bundessortenamt (BSA), die Dienststel-len der Länder durch den Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) und den Bund deut-scher Pflanzenzüchter (BDP). Dieser Reformprozess umfasst alle Fruchtarten. Hartmann berichtete zum den aktuellen Stand für den Bereich der Futterpflanzen.
Kollegen aus Polen stellten das Sortenprüfwesen für Rasengräser ihres Landes und dessen Probleme dar. Für den Züchter kristallisierte sich rasch die nur ungenügend wirksamen Kontrollmechanismen zur Sicherung der Entlohnung des geistigen Eigentums am Saatgut besonders beim Nachbau heraus. Ergänzt wurde dieser Beitrag den Vortrag von Schiefer, über die Eindrücke, die bei der Fachexkursion des DLG-Ausschuss für Gräser, Klee und Zwischenfrüchte vom 18. bis 20. Mai 2005 nach Niederschlesien gewonnen wurden. So konnten die schwierige Situation der dortigen Gräserzüchtung und Vermehrung vor Ort in Augenschein genommen und mit heimischen Fachleuten diskutiert werden.
Willner berichtete aus den Ergebnissen einer Studie unter Federführung des IPK und Mitwirkung der deutschen Züchtungsfirmen zur phänotypischen Variabilität europäischer Sammelherkünfte (Wildformen und Ökotypen) aus Genbanken weltweit. Neben phänotypischen Merkmalen wurden auch molekulare Methoden zur Differenzierung der Genotypen Herangezogen und verglichen. Die erfassten Daten werden in die Datenbank der IPK-Genbank integriert und stehen somit den Züchtern zur Verfügung.
Zwei weitere Vorträge befassten sich mit den Teilprojekten einer deutsch-schweizerischen Zusammenarbeit zu einer Kartierungspopulation bei Welschem Weidelgras. Hierbei berichtete Kölliker (FAL Agroscop Schweiz) zur Identifizierung und Kartierung von Bakterienwelke-Resistenzgenen bei Welschem Weidelgras mittels molekularer Marker. Posselt (LSA Hohenheim Deutschland) trug die Ergebnisse aus der Identifizierung und Kartierung von Kronenrost-Resistenzgenen bei dieser Population vor. Es konnten QTL’s detektiert werden, die jeweils sehr hohe (Bakterienwelke) bis hohe (Kronenrost) Anteile der Varianz für diese Merkmale in der untersuchten Population erklären konnten. Eine Fortführung der Zusammenarbeit wird angestrebt.
Eickmeyer berichte vom 4th International Symposium on the Molecular Breeding of Forage and Turf einer Unterveranstaltung des XXth International Grassland Congress, die im Juli 2005 in Aberystwyth, Wales stattfand. In seinen Ausführungen wurden besonders die aktuellen Defizite in diesem Bereich des deutschsprachigem Raumes besonders im Vergleich mit der Aktivität in England, USA und Japan deutlich herausgestellt.
Im Rahmen dieser gemeinsamen Vortragstagung mit dem DLG-Ausschuss wurde auch dem plötzlichen Tod des langjährigen Ausschussvorsitzenden des DLG Ausschusses „Klee, Gräser und Zwischenfrüchte“ Eberhard Langels gedacht.
Die nächste Vortragstagung soll am 05.12.2006 wiederum in Fulda stattfinden.
Die o.g. Vorträge können als PDF-Datei über die DLG-homepage dlg.org, Stichwort: “Landwirtschaft – Ausschüsse” eingesehen werden.
(Direkter Link auf die Seite des Ausschusses „Gräser, Klee und Zwischenfrüchte http://www.dlg.org/de/landwirtschaft/fachgremien/graeser/index.html)
(St. Hartmann, Freising)