Archiv Berichte AG 19

  • Bericht zur GPZ-Tagung der AG 19 „Obst, Gehölze, Reben“ am 25./26. Oktober 2021 an der Hochschule Geisenheim University

    Zusammenfassung von Dr. Oliver Trapp und Prof. Dr. Reinhard Töpfer

    • 21 Teilnehmer –

    Unter Einhaltung der geltenden Corona-Regelungen wurde die GPZ-Tagung 2021 der AG „Obst, Gehölze, Reben“ als Präsenzveranstaltung am Institut für Rebenzüchtung der Hochschule Geisenheim University durchgeführt.

    Am 25.10.2021 begann die Tagung mit einer Session zu Reben. Zu Beginn berichtete Nagarjun Malagol vom Institut für Rebenzüchtung des Julius Kühn-Instituts (JKI-ZR) über eine Machine Learning-basierte Hochdurchsatzmethode zur Auswertung von Inokulationsexperimenten mit Falschem Mehltau bei der Rebe. Anschließend berichtete Dr. Romain Scalone von der Hochschule Geisenheim University von Fortschritten beim Screening wilder Vitis-Arten auf Widerstandsfähigkeit gegen den Falschen Mehltau und auf das Vorhandensein von Resistenzloci in diesen Wildarten. Ein Werkzeug zur erleichterten Phänotypisierung im Freiland stellte Dr. Franco Röckel vom JKI-ZR im Anschluss vor. Mit der PhenoApp wird die mobile Datenaufnahme mit Hilfe eines Android-basierten Geräts wesentlich vereinfacht und lässt sich darüber hinaus auf alle relevanten landwirtschaftlichen Kulturen anpassen. Dr. Katja Herzog (JKI-ZR) stellte die neuesten Erkenntnis zur sensorgestützten Phänotypisierung physikalischer Barrieren als Werkzeug für die Bestimmung von Botrytis-Widerstandsfähigkeit bei Reben vor bevor Rebecca Höfle vom JKI-ZR über ein sensorgestütztes Laborscreening zur Bestimmung der Sonnenbrandresistenz von Trauben berichtete. Anschließend berichtete Nele Bendel (JKI-ZR) über den Einsatz von Sensoren zur Bewertung genetischer Ressourcen und neuer Rebsorten. Den Abschluss der Reben-Session machte Dr. Sophia Müllner vom JKI-ZR, die über cytologische Untersuchungen bei der Infektion von Reben mit dem Falschen Mehltau in Abhängigkeit des Resistenzlocus Rpv12 berichtete.

    Dr. Tobias Brügmann (Thünen-Institut für Forstgenetik, TI) leitete anschließend die Session zu den Gehölzen ein. Er berichtete von den Fortschritten und aktuellen Arbeiten zur Genomeditierung mit CRISPR/Cas in Pappeln. Ein ähnliches Thema behandelten auch die folgenden zwei Vorträge, die am 26.10. die Vortragsreihe fortsetzten: Virginia Zahn (TI) stellte ihre Arbeiten zur HDR-basierten Genomeditierung in Pappeln vor und Alexander Fendel (TI) berichtete von seinen Arbeiten zur Steigerung der Trockenstresstoleranz in Pappeln mittels Genomeditierung. Im Anschluss daran startete die Session „Obst“ und als erster Vortragender konnte Dr. Thomas Wöhner vom Institut für Züchtungsforschung an Obst (JKI-ZO) über die neuesten Erkenntnisse zur Evolution der Sauerkirsche, die mit Hilfe von Next Generation Sequencing gewonnen wurden, berichten. Danach berichtete Dr. Ofere Francis Emeriewen (JKI-ZO) über Kandidatengene aus Malus fusca und Malus arnoldiana, die Resistenzen gegen den Feuerbrand bei Apfel vermitteln könnten. Dr. Susan Schröpfer (JKI-ZO) stellte anschließen neue S-Allele bei der Süßkirsche vor, die auch mit Hilfe von Next Generation Sequencing-Ansätzen identifiziert wurden, vor. Zum Abschluss der Tagung zeigte Dr. Janne Lampe äußerst interessante Ansätze zur Untersuchung der Dormanz bei Äpfeln auf.

    Nach zwei spannenden Tagen ging die lange vermisste Möglichkeit zum wissenschaftlichen Austausch abseits von Webcams und Headsets zu Ende und die Teilnehmer machten sich mit neuen Ideen und Kontakten auf dem Heimweg.