Vom 12. bis 13. September 2012 fand in Eckartsweier eine gemeinsame Veranstaltung der Arbeitsgruppen Öl- und Eiweißpflanzen sowie Ertrags- und Stressphysiologie statt.
Nachdem jahrelang die Anbauflächen von Leguminosen gesunken sind, hat auch die Politik erkannt, dass die Gefahr droht, Leguminosen vollständig aus unseren Fruchtfolgen zu verlieren, da durch den abnehmenden Anbau auch die Züchtungs- und Forschungsaktivitäten für Leguminosen deutlich zurückgingen. Gleichzeitig werden jährlich tausende von Tonnen Eiweißfuttermittel in die Europäische Union importiert, so dass eine zunehmende Abhängigkeit von Eiweißimporten zu verzeichnen ist. Um diesem Trend entgegenzuwirken, wurden von einzelnen Bundesländern Eiweißinitiativen entweder bereits begonnen oder sind in der näheren Planung, auch das BMELV ist derzeit dabei, durch eine Eiweißpflanzenstrategie den Anbau von Leguminosen wieder zu steigern.
Vor diesem Hintergrund fand die Veranstaltung ‘Brennpunkt Leguminosen: Ertrag und Qualität‘ statt. Veranstaltungsort war das Waaghaus in Willstätt-Eckartsweier, in der Nähe des Standorts Eckartsweier der Versuchsstation Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim. Die Veranstaltung war mit über 30 Teilnehmern und Teilnehmerinnen gut besucht. Die Vorträge zeigten das breite Spektrum der Leguminosenforschung auf. Über allgemeine Vorträge zur Eiweißinitiative Bayerns und zur Frage, ob die Fortschritte in der Genomik auch für die Leguminosen hilfreich sind (ja!), wurden Projekte verschiedenster Leguminosenarten (Rotklee, Lupine, Winterackerbohne, Wintererbse und Sojabohne) vorgestellt und ausführlich diskutiert. Abiotische Stresstoleranz (Trockentoleranz, Kühletoleranz…) war dabei essentieller Bestandteil vieler Projekte.Die Diskussionen wurden anschließend beim gemeinsamen Abendessen in Offenburg fortgesetzt.
Am zweiten Tag der Veranstaltungen wurden Versuche der Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim besichtigt. Auf dem Programm stand die Besichtigung von Leistungsprüfungen von jungem Sojazuchtmaterial und zugelassener Sorten, die Entwicklungen in der Züchtung von Sonnenblumen zur Biogasnutzung und ein Mischanbau von Soja- und Stangenbohnen mit Sonnenblumen.
Eingerahmt wurde die Veranstaltung von der Verkostung verschiedenster Tofu- und Soja-Snack Produkte, die freundlicherweise von den Firmen Life Food, Freiburg und Landgarten, Bruck, zur Verfügung gestellt wurden.
Zum Abschluss der Tagung wurde spontan beschlossen, solch eine Veranstaltung zur Züchtung von Leguminosen in spätestens 2 Jahren zu wiederholen. Dies zeigt, dass das Thema in die Zeit passt und die Veranstaltung als rundum gelungen bezeichnet werden darf.