Bericht zur Tagung der AG 18 vom 15. bis 16.09.2022 in Quedlinburg

Vom 15. bis 16. September 2022 trafen sich 32 Teilnehmer*innen zur diesjährigen GPZ-Tagung der AG Zierpflanzen in Quedlinburg am Julius Kühn-Institut (JKI). Der erste Tag der Veranstaltung stand unter dem Motto „Herausforderungen bei der Züchtung klimaangepasster Zierpflanzen“. Der Präsident des JKI, Prof. Dr. Frank Ordon, betonte in seiner Begrüßungsrede die hohe Relevanz und Aktualität dieses Themas und verdeutlichte, dass gerade in Zeiten des Klimawandels es wichtig ist sich der Herausforderung zu stellen und Lösungsansätze zu erarbeiten. Wie das Institut für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen das Thema „klimaangepasster Zierpflanzen“ in ihre Projekte einfließen lässt, hat Prof. Dr. Frank Marthe kurz in seiner Begrüßung erläutert. Bevor Lösungsansätze aus anderen Fachgebieten des Gartenbaus vorgestellt wurden, referierte Frau El Zohbi vom Climate Service Center (GERCS, Hamburg) zu aktuellen Klimadaten und langfristigen regionalen Klimawandelprognosen. Im vorgestellten ADAPTER Projekt (www.adapter-projekt.de) werden umfassende Informationen zur aktuellen Entwicklung erfasst.

Um einen Eindruck zu erhalten, welche Lösungsansätze es in den Fachgebieten des Gartenbaus bereits gibt, wurden neben Vortragenden aus der Zierpflanzenzüchtung auch Referenten aus der Obst-, Gehölz- und Kartoffelzüchtung, sowie der Phytomedizin eingeladen. Die inspirierenden Vorträge animierten die Teilnehmenden, sich in der anschließenden allgemeinen Diskussion zu den Herausforderungen bei der Züchtung klimaangepasster Zierpflanzen aktiv zu beteiligen. Genügend Zeit zum regen Austausch von Fachinformationen und sich näher kennenzulernen gab es auch in den Kaffeepausen oder beim geselligen Beisammensein zum Abendessen im Brauhaus Lüdde in Quedlinburg.

Am zweiten Tag diskutierte die teilnehmende Runde nach dem Vortrag von Dr. Konstantin Wußmann vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) zu den „Grundlagen des Nagoya Protokolls und die Konsequenzen für die Züchtungsfirmen“ über offene Fragen und Probleme. Des Weiteren gab es einen Übersichtsvortrag zu pflanzengenetischen Ressourcen der Deutschen Genbank Zierpflanzen und speziell bei Pelargonien.

Wie immer, haben auch die anschließenden wissenschaftlichen Vorträge von verschiedenen Instituten zu freien Themen die Tagung bereichert. Von dem abschließenden Besuch der Phänotypisierungsanlagen des Leibnitz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung waren alle Teilnehmenden schwer beeindruckt. Dr. Marc Heuermann berichtete ausführlich über die Möglichkeiten, die Pflanzenleistung in definierten Umwelten zu bewerten. Mit Hilfe dieser hochmodernen, technischen Anlagen können feldähnliche Bedingungen simuliert, speziell entwickelte Anbauszenarien durchgeführt und die Analyse komplexer Merkmale erleichtert werden.

Das ausführliche Programm der AG Zierpflanzentagung 2022 finden Sie hier:

Programm-Link

Während der Tagung wurde bereits das Thema der nächsten AG Zierpflanzen Tagung beschlossen und lautet: „Hormonelle Steuerung in der Zierpflanze, wichtige Entwicklungsprozesse und deren Bedeutung in der Züchtung“. Die nächste Tagung wird bei der Firma Selecta one in Stuttgart stattfinden. In einer Umfrage werden die Mitglieder allerdings erst noch abstimmen, ob auf Grund der EUCARPIA Tagung 2023 die GPZ-Tagung auf September-2024 verschoben werden soll.

Textverfasser: Anita Stöver