Worte des Präsidenten zum Jahreswechsel

Verehrte Mitglieder der GPZ, liebe Kolleginnen und Kollegen,

ein für die Züchtungsforschung ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Dies zeigt auch der Rückblick auf die vielfältigen Aktivitäten unser Gesellschaft, die in diesem Jahr einen weiteren Mitgliederzuwachs auf nunmehr 851 Mitglieder (+22) verzeichnen kann. Deren Interessen sind in 20 Arbeitsgemeinschaften abgebildet von denen sich im Laufe dieses Jahres 14 im Rahmen von Workshops oder Tagungsveranstaltungen zusammengefunden haben. Darunter auch eine Veranstaltung der jüngsten AG (Phänotypisierung), die sich zum ersten Mal getroffen hat. Ein wichtiger Höhepunkt des diesjährigen Veranstaltungskalenders bildeten die 5. Quedlinburger Pflanzenzüchtungstage, die gemeinsam mit der AG „Genomanalyse“ dieses Mal am IPK Gatersleben stattfanden. Im Rahmen der Veranstaltung erfolgte auch die Verleihung des Kurt von Rümker-Preises. Die Auszeichnung erhielt in diesem Jahr Dr. Kai Peter Voss-Fels von der Justus-Liebig-Universität in Gießen für die Vorstellung seiner Arbeiten zur molekularen Analyse agronomischer Merkmale bei Brotweizen. Die hinter uns liegenden Monate waren von einer Reihe herausragender Forschungsergebnisse geprägt, wie z.B. die Sequenzierung weiterer Nutzpflanzengenome, darunter Weizen, Gerste und Quinoa, die Erzeugung gezielter Mutationen durch Genome Engineering zur Verbesserung agronomischer Merkmale sowie der weitere Ausbau der Forschungsinfrastrukturen zur Phänotypisierung. Nutzpflanzen spielen auch in der laufenden Antragsphase der Bundesexzellenzinitiative eine Rolle. Erfreulicherweise konnten sich zwei von den Universitäten Bonn und Düsseldorf koordinierte Projektskizzen für die Endrunde qualifizieren. Kopfzerbrechen bereitet die bevorstehende Implementierung des Nagoya Protokolls zur Regelung des Zugangs und des Vorteilsausgleichs zu genetischen Ressourcen. Hier wird sich die GPZ gemeinsam mit anderen Fachgesellschaften und Dachorganisationen weiterhin und mit Nachdruck gegen gesetzliche Regelungen aussprechen, die sich durch unangemessenen Verwaltungsaufwand und/oder Kosten behindernd auf Forschungsarbeiten und/oder Züchtung auswirken. Auch im Hinblick auf den Einsatz der CRISPR/Cas Technologie zum Genome Engineering setzt sich die GPZ, in Anlehnung an die Vorschläge des VBio, für eine gesetzliche Regelung ein, welche die Anwendung der Technologie und den Anbau entsprechender Pflanzen ermöglichen und nicht systematisch verhindern soll. Informationen über die neuesten Entwicklungen zu diesem und weiteren aktuellen Themen aus der Züchtungsforschung erhalten Sie auf der kommenden GPZ-Haupttagung, der German Plant Breeding Conference. Diese wird vom 28.02. bis 01.03.2018 in Wernigerode stattfinden. Im Mittelpunkt des Programms wird die Nutzbarmachung genomischer Informationen stehen (Leveraging the Value of Genomic Information). Hierzu werden führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler referieren. Informationen zum Programm und zur Registrierung finden auf der GPZ-Homepage oder unter http://meetings.ipk-gatersleben.de/gpbc2018/. In der Hoffnung auf ein zahlreiches Zusammentreffen in Wernigerode und mit den besten Wünschen für das ausklingende Jahr

Ihr Andreas Graner