Kurt von Rümker-Vorträge für Pflanzenzüchtung

20. Kurt von Rümker-Vorträge eingebettet in die 7. Quedlinburger Pflanzenzüchtungstage zum Thema “Digital plant breeding”
4. und 5. Oktober 2023, am JKI in Quedlinburg

Programm

Homepage

– 40 Teilnehmer –

Kurt-von-Rümker-Preis 2023 geht an Nachwuchszüchtungsforscher aus Celle

Dr. Thomas Bergmann von der NPZ Holtsee gewinnt den Vortragswettbewerb mit seinem Beitrag über die Identifikation neuer Pilzresistenzgene bei Raps.

(Quedlinburg) Auf den 7. Quedlinburger Pflanzenzüchtungstagen, die am 4.-5. Oktober am Julius Kühn-Institut (JKI) in Quedlinburg stattfanden, ist heute (5.10.) der Kurt-von-Rümker-Preis der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung e.V. (GPZ) an Dr. Thomas Bergmann verliehen worden. Der Nachwuchsforscher arbeitet seit 2022 als Wissenschaftlicher Angestellter in der molekularen Züchtungseinheit und Phytopathologie der NPZ Innovation GmbH in Holtsee mit dem Schwerpunkt Resistenzzüchtung bei Raps. Bergmann setze sich beim diesjährigen 20. Kurt-von-Rümker-Vortragswettbewerb mit seinem Vortrag über die Identifikation neuer Resistenzgene gegen die Wurzelhals- und Stängelfäule in Winterraps gegen acht Mitbewerberinnen und Mitbewerber durch. Der Preis, der seit 1985 zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Pflanzenzüchtung verliehen wird, ist mit 2.500 Euro dotiert. Zusätzlich erhielt der Gewinner eine einjährige Mitgliedschaft in der Eucarpia, der Europäischen Fachgesellschaft für Pflanzenzüchtung https://www.eucarpia.eu/.

Die 7. Quedlinburger Pflanzenzüchtungstage widmeten sich in diesem Jahr dem wichtigen und hochaktuellen Rahmenthema „Digital plant breeding“. Über 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Züchterinnen und Züchter trafen sich in Quedlinburg auf Einladung des JKI und der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung GPZ, um sich u.a. über den Nutzen von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz in der Phänotypisierung, Modellierungen und Genomanalyse auszutauschen. Die Digitalisierung ist aus der modernen Pflanzenzüchtung nicht mehr wegzudenken, denn sie ermöglicht eine beschleunigte Züchtung neuer Sorten, die widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und fit für die Herausforderungen des Klimawandels sind. Das reflektierten die Präsentationen der vier Key-Note-Speaker namentlich Prof. Dr. Nadine Töpfer von der Universität Köln, Prof. Dr. Thomas Altmann und Dr. Yong Jiang vom IPK Gatersleben sowie Prof. Dr. Björn Usadel von der Universität Düsseldorf. Zu den Themen ihrer Vorträge siehe das Programm unter: https://gpz-online.de/tagung/allgemein.php?menuid=7

Hintergrundinformation zum Rümker-Preisträger 2023 Dr. Thomas Bergmann:

Der aus Celle stammende Agrarwissenschaftler hat ab 2012 an der Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel studiert und dort 2021 auch erfolgreich seine Doktorarbeit abgeschlossen. Die Promotion zum Thema „Exploration of genetic diversity in the genus Brassica for improvement of resistance in oilseed rape (B. napus) against Sclerotinia stem rot (Sclerotinia sclerotiorum) and blackleg (Leptosphaeria maculans) fertigte er in der Abteilung für Molekulare Phytopathologie und Biotechnologie der CAU bei Prof. Dr. Daguang Cai an.Presseinformation des Julius Kühn-Instituts: https://www.julius-kuehn.de/pressemitteilungen/pressemeldung/n/default-a22e0c6c1e

Presseinformation des Julius Kühn-Instituts: https://www.julius-kuehn.de/pressemitteilungen/pressemeldung/n/default-a22e0

19. Kurt von Rümker-Vorträge eingebettet in die 6. Quedlinburger Pflanzenzüchtungstage zum aktuellen Rahmenthema „Harnessing genetic diversity“

vom 6. bis 7. Mai 2019 in Quedlinburg

– 65 Teilnehmer –

Organisation:
Frank Ordon

Vor genau 130 Jahre hielt Kurt von Rümker an der Universität Göttingen die erste akademische Vorlesung über Pflanzenzüchtung zum Thema „Rassenzüchtung landwirtschaftlicher Kulturpflanzen“. Zur Erinnerung an sein Wirken und sein Werk wird seit 1985 der nach ihm benannte Preis für den besten Vortrag einer Nachwuchswissenschaftlerin oder eines Nachwuchswissenschaftlers auf dem Gebiet der Pflanzenzüchtung vergeben. Im Rahmen der 6. Quedlinburger Pflanzenzüchtungstage unter dem Thema „Harnessing genetic diversity“ wurden insgesamt sieben Vorträge von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehaltenen, die sich um den 19. Kurt von Rümker-Preis bewarben. Eingebettet waren diese Beiträge in Übersichtsvorträge von Prof. Dr. Matthias Frisch, Gießen zur Vorhersage der Aufspaltungsvarianz, Dr. Martin Mascher, Gatersleben, zur Nutzung des Pan-Genoms, Dr. Hubert Kempf, Feldkirchen, zur Entwicklung der Nutzung molekularer Marker in der Weizenzüchtung und schließlich Dr. Jochen Kumlehn, Gatersleben, zur Nutzung von Cas-Endonukleasen. Die insgesamt 7 Vorträge der Bewerberinnen und Bewerber um den Kurt von Rümker Preis deckten eine breite Palette an aktuellen pflanzenzüchterischen Themen ab: von der Hybridzüchtung beim Weizen, über den Blühzeitpunkt beim Raps bis hin zu genetischen Unterschieden in der Mykorrhizierung. (Programm)

Alle Vorträge wurden hervorragend präsentiert, so dass die dreiköpfige Jury, bestehend aus Prof. Dr. Rod Snowdon, Dr. Heike Gnad und Dr. Jeannette Lex, vor einer schwierigen Aufgabe stand, eine Siegerin bzw. einen Sieger zu ermitteln. Im Ergebnis ging der von der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung (GPZ) gestiftete und mit 1.000 Euro dotierte Preis an Dr. Phillip Boeven von der Universität Hohenheim für seinen Vortrag „Unlocking the potential of wheat genetic diversity for hybrid breeding“. Wie bei den Quedlinburger Pflanzenzüchtungstagen üblich traf man sich abends im Foyer des Julius Kühn-Instituts zum gemütlichen Beisammensein, um bei Bier und Buffet über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Pflanzenzüchtung zu diskutieren.

(Frank Ordon)

Blick ins Publikum bei den 6. Quedlinburger Pflanzenzüchtungstagen am JKI in Quedlinburg.
JKI-Präsident Prof. Frank Ordon (rechts) überreicht Dr. Philipp Boeven den Kurt-von-Rümker-Preis 2019.
Dr. Philipp Boeven, Gewinner des Kurt-von-Rümker-Preises 2019.
Anmeldung und am Empfang zu den 6. Quedlinburger Pflanzenzüchtungstagen am JKI in Quedlinburg.

Bericht über die 18. Kurt von Rümker-Vorträge und 5. Quedlinburger Pflanzenzüchtungstage in Verbindung mit der 18. Tagung der GPZ-AG Genomanalyse (AG 4)

Vom 01. bis 03.03.2017 am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK), Gatersleben

– 132 Teilnehmer –

Organisation:
Nils Stein, Frank Ordon, Klaus Pillen

Vom 01. bis 03.03.2017 fanden die 18. Kurt von Rümker Vorträge und 5. Quedlinburger Pflanzenzüchtungstage in Verbindung mit der 18. Tagung der GPZ-AG Genomanalyse (AG 4) am IPK Gatersleben statt. Die Tagung stand unter dem Thema „Status of translating genomics into application“, und gemäß diesem Motto wurde die Tagung umrahmt von vier eingeladenen Keynote-Vorträgen. Die Tagung wurde wissenschaftlich durch Prof. Riccardo Velasco, Fondazione E. Mach di San Michele a/A, Italien, eröffnet mit einer Übersicht zu seinen Arbeiten der Genomanalyse in Obstgehölzen: Applied Genomics in Fruit Tree Breeding. Sehr anschaulich wurde vermittelt wie die Genomsequenzierung die Arbeiten zur Apfel-Züchtung vereinfacht hat und wie die Genominformationen zur Aufklärung von Resistenzmechanismen beiträgt. Gefolgt wurde dieser Beitrag von einem Impulsvortrag aus dem Bereich Bioinformatik: Linking genotypes and phenotypes using closely related plant species, von Dr. Korbinian Schneeberger, MPIZ Köln. Dr. Schneeberger erweiterte das Konzept der Assoziationsanalyse auf Genomvergleiche nahe verwandter Arten und postulierte, dass mit dieser Herangehensweise die genomischen Faktoren identifiziert oder zumindest eingegrenzt werden können, die an der Ausprägung grundsätzlich konservierter Merkmale aber auch konvergent entstandener Merkmale beteiligt sein könnten.

Im Anschluss daran traten dann zehn Nachwuchswissenschaftler  um die beste wissenschaftliche Präsentation im Bereich der Pflanzenzüchtung in den Wettstreit. Es ging um Themen wie Entwicklungsbiologie der Infloreszenz,  Pflanzenarchitektur in Getreiden, genetische Variation der Stickstoffaufnahme in Raps, Zuckerstoffwechsel und circadiane Rhythmik in Getreide, genomweite Assoziationsanalyse an Allelen aus Wildgerste, Trockentoleranz bei Gerste, genomische Selektion in Weizen, genomische Diversität in Weizen und die Analyse von Mikrosporenkulturen zur Doppelhaploiden Herstellung. Zum Gewinner des Kurt von Rümker-Preises 2017 wurde von der dreiköpfigen Jury – bestehend aus Prof. Dr. Christian Jung, Dr. Daniela Holtgräwe und Dr. Monika Spiller -, Dr. Kai Peter Voss-Fels, Justus-Liebig-Universität Gießen für seinen Vortrag „Analysis and use of genomic diversity in hexaploid wheat (Triticum aestivum L.) gewählt – von Seiten der Organisatoren nochmals herzliche Gratulation.

Bevor die Tagung dann mit zwölf, aus den eingereichten Beiträgen ausgewählten Beiträgen, aus dem weiteren Kontext der Genomanalyse und Pflanzenzüchtung, fortgesetzt wurde, berichtete Dr. Sandra Schmöckel, King Abdullah University of Science and Technology, Saudi Arabien, im Rahmen eines weiteren eingeladenen Keynote-Vortrags zu den Arbeiten des erst kürzlich in der Fachzeitschrift ‚Nature‘ veröffentlichten Quinoa Genoms. Quinoa ist eine alte Kulturart, die sehr gut an widrige Umweltbedingungen, insbesondere Standorte mit hohen Salzkonzentrationen, angepasst ist und sich auch in der mitteleuropäischen Küche zunehmend als Allergen-arme Abwechslung zu den etablierten Kulturarten anbietet. Das wissenschaftliche Programm fand dann seinen Abschluss durch zwei weitere eingeladene Hauptvorträge. Einerseits berichtete Dr. Simon Krattinger, Universität Zürich, Schweiz, in seinem Vortrag: Rapid gene cloning in wheat – novel approaches to translate genomics into plant breeding über die Möglichkeit zur sehr schnellen Identifizierung von Resistenzgenen in Weizen durch die Kombination aus Chromosomensortierung und Hochdurchsatzsequenzierung mittels der sogenannten Dovetail Technologie. Zu guter Letzt informierte dann Prof. Graham Moore vom John Innes Centre, Norwich, UK: Exploitation of the available diversity in wheat breeding, über den Stand zur Analyse des Ph1 Gen-Locus in Brotweizen, der die Unterdrückung der Rekombination zwischen homoeologen Subgenomen des Weizens steuert. Desweiteren informierte Graham Moore zu den Arbeiten des britischen Weizenforschungs- und Pre-Breeding-Verbundes WISP, den er initiiert hat und seither koordiniert.

Die Tagung wurde im Kommunikationszentrum des IPK durchgeführt, wo in unmittelbarer Nähe zueinander alle Vortragsveranstaltungen, Kaffeepausen, Posterpräsentationen und Mahlzeiten durchgeführt werden konnten. Dies stimulierte den wissenschaftlichen Austausch unter allen Tagungsteilnehmern, die man jederzeit in Gespräche vertieft beobachten konnte. Insgesamt war die Tagung sehr geprägt von intensiver Kommunikation mit- und untereinander, was sich auch in den lebhaften Diskussionsbeiträgen ausnahmslos zu fast allen Vorträgen dokumentierte. Für das leibliche Wohl sorgte in bewährter Manier das IPK-Casino Team.

Die Tagung wurde großzügig vom IPK Gatersleben, der Gemeinschaft der Förderer und Freunde des JKI (GFF) sowie der GPZ und den Industriepartnern KWS AG, Syngenta, Bayer AG, NPZ, Strube, sowie Ackermann und TraitGenetics unterstützt, wofür sich die Organisatoren der Tagung erneut herzlich bedanken möchten.

(N. Stein und F. Ordon)

Preisübergabe_QLB_KvR, Graner, Voss-Fels, klein
Gruppenfoto_7500561, klein

Fotos: Lynne Main/IPK

Bericht über die 4. Quedlinburger Pflanzenzüchtungstage und 17. Kurt-von-Rümker-Vorträge am 25./.26. März 2015 in Quedlinburg

– 126 Teilnehmer –

Organisation:
Prof. Dr. Frank Ordon, Quedlinburg, Prof. Dr. Christian Jung, Kiel

Am 25./26.3.2015 fanden die gemeinsam von der GPZ und dem Julius Kühn-Institut (JKI) organisierten 4. Quedlinburger Pflanzenzüchtungstage verbunden mit den 17. Kurt-von-Rümker-Vorträgen statt.

In Vertretung des kurzfristig verhinderten Präsidenten des JKI, Dr. Georg. F. Backhaus, begrüßte Prof. Dr. Frank Ordon die Teilnehmer, ging auf die Aktualität des gewählten Rahmenthemas „Züchtung auf Nährstoffeffizienz“ ein, und wünschte der Tagung einen guten Verlauf. Anschließend wurden die Teilnehmer vom Präsidenten der GPZ, Prof. Dr. Christian Jung, begrüßt, der die Geschichte des Kurt-von-Rümker Preises beleuchtete und Frank Ordon und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für deren Engagement bei der Vorbereitung der Tagung dankte. Eröffnet wurde der wissenschaftliche Teil der Tagung durch Prof. Dr. Nicolaus von Wirèn (IPK Gatersleben), der unter dem Titel „Herausforderungen bei der Verbesserung von Nährstoffeffizienzen in Kulturpflanzen“ unter Berücksichtigung neuester Änderungen in der Düngeverordnung in die Thematik der Veranstaltung einführte. Im seinem Vortrag „Improving wheat nitrogen use efficiency: traits and tools for breeding“ beleuchtete Dr. Jacques Le Gouis (INRA, Clermont Ferrand) die gesamten Möglichkeiten einer Züchtung auf Stickstoffeffizienz in Weizen unter Nutzung geeigneter Merkmale und modernster molekularer Werkzeuge sowie Phänotypisierungsverfahren. In den Mittelpunkt seines Vortrages „Züchtung auf Stickstoffeffizienz in Multiparental-Populationen der Gerste und des Weizens“ stellte Prof. Dr. Klaus Pillen (Uni Halle) die Vorteile, die sich aus solchen Populationen bei der Identifikation von QTL für komplexe Merkmale ergeben. Nach diesen drei Vorträgen folgten insgesamt 12 Vorträge für die Bewerbung um den Kurt-von-Rümker-Preis:

  • Six-rowed spike4 (Vrs4) regulates spike architecture and lateral spikelet fertility in barley (Hordeum vulgare L.) (Dr. Ravi Koppolu, Gatersleben)
  • Identification of the transcription factor BvBBX19 and its role in flowering time control in beet (Dr. Nadine Dally, Kiel)
  • Computersimulationen zur Optimierung der markergestützten Rückkreuzung mit Hochdurchsatzmarkersystemen (Dr. Eva Herzog, Gießen)
  • Molecular control of inflorescence development and yield components in barley (Benedikt Digel, Köln)
  • Genetic variation and inheritance of phytosterol and oil content in winter oilseed rape (Brassica napus L.) (Lishia Teh, Göttingen)
  • Sorghum breeding strategies for phosphorus-limited environments in Western Africa – from field to genome level (Dr. Willmar Lukas Leiser, Hohenheim)
  • Kontrolle der Variation von Keimung und Keimlingstriebkraft zur Optimierung der Ertragsstabilität in Raps (Brassica napus L.) (Sarah Hatzig, Gießen)
  • Mit angewandter Züchtungsforschung aus der Nische: Trockenstresstoleranz bei Winterackerbohnen (Dr. Gregor Welna, Göttingen)
  • Genetische Verankerung und Anordnung von Sequenzassemblies zur Unterstützung der genombasierten Pflanzenzüchtung (Dr. Martin Mascher, Gatersleben)
  • Genome-based prediction of testcross performance in maize (Zea mays L.) (Theresa Albrecht, Freising)
  • Blühzeitpunkt, Entwicklung und Ertrag in Raps (Brassica napus L.): Sequenzdiversität in regulatorischen Genen (Sarah Schießl, Gießen)
  • Marker-Merkmals Assoziationen für Kühletoleranz bei Sorghum (Dr. Karin Fiedler, Hannover)

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Vortrag von Prof. Dr. Frank Hochholdinger (Uni Bonn), der über die „Genetische und genomische Analyse der Wurzelentwicklung von Mais“ sprach. Von den Höhen der Wissenschaft auf den Boden des züchterisch Machbaren wurden die Teilnehmer durch den abschließenden Vortrag von Dr. Hubert Kempf (Feldkirchen) geholt, der über die „Züchtung auf Nährstoffeffizienz – Sicht eines praktischen Weizenzüchters“ sprach.

Vor eine sehr schwierige Aufgabe war die dreiköpfige Jury zur Vergabe des Rümker-Preises bestehend aus Prof. Dr. Bernward Märländer, Dr. Franziska Löschenberger und Dr. Volker Mohler gestellt. Alle Rümker-Vorträge waren von sehr hoher Qualität und die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler konnten in den lebhaften und von Prof. Dr. Wolfgang Friedt souverän geleiteten Diskussionen zeigen, dass sie sich in ihrem Themengebiet und darüber hinaus hervorragend auskennen. Nachdem verschiedene Beiträge von der Jury in die engere Wahl gezogen worden waren, wurde der mit 1.000 Euro dotierte 17. Kurt-von-Rümker-Preis aufgrund der Präsentation, insbesondere jedoch aufgrund der hervorragenden Vortragsweise und der souveränen Diskussion, an Frau Dr. Eva Herzog aus Gießen, die Ihre Dissertation in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Matthias Frisch angefertigt hat, verliehen.

Einen Sonderpreis vergab die Jury an Frau Sarah Schießl vom Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung I der Justus Liebig Universität Gießen, die die Ergebnisse Ihrer Promotion mit dem sperrigen Titel „Blühzeitpunkt, Entwicklung und Ertrag in Raps (Brassica napus L.): Sequenzdiversität in regulatorischen Genen“, die sie bei Prof. Dr. Wolfgang Friedt und Prof. Dr. Rod Snowdon anfertigte, in Gedichtform in 14 Sonetten unter dem Titel „Von Blüten und Genen und jeder Menge Gelb“ vortrug. Zum Abschluss der Tagung wurde allen Teilnehmern an den Rümker-Vorträgen als Dank für ihre Mühen das Buch „Rimpau – Aufbruch in die wissenschaftliche Pflanzenzüchtung“ verliehen. Die Veranstaltung endete mit einem nochmaligen Dank an das Quedlinburger Organisationsteam.

                                                                                                                  (F. Ordon und C. Jung)

IMG_3010_k

Die Rümkerpreisträgerin Dr. Eva Herzog (3 v.l.) und die Gewinnerin des Sonderpreises Sarah Schießl (2. v.l.) mit dem GPZ-Präsidenten Prof. Dr. Christian Jung (4. v.l.) und dem Geschäftsführenden Vizepräsidenten Prof. Dr. Frank Ordon (1. v.l.) sowie der Jury Prof. Dr. Bernward Märländer (5. v.l.), Dr. Franziska Löschenberger (6. v.l.) und Dr. Volker Mohler (7. v.l.)

IMG_3019_k

Vergabe der Buchpreise an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kurt-von-Rümker-Vorträge

Pressemitteilung des JKI vom 26.03.2015

Bericht über die 3. Quedlinburger Pflanzenzüchtungstage und 16. Kurt-von-Rümker-Vorträge am 25./.26. Februar 2013 in Quedlinburg

– 123 Teilnehmer –

Organisation:
Prof. Dr. Frank Ordon, Quedlinburg, Prof. Dr. Christian Jung, Kiel

Am 25./26.2.2013 fanden die gemeinsam von der GPZ und dem Julius Kühn-Institut (JKI) organisierten 3. Quedlinburger Pflanzenzüchtungstage verbunden mit den 16. Kurt-von-Rümker-Vorträgen statt.

Der Präsident der GPZ, Prof. Dr. Christian Jung, begrüßte die Teilnehmer und dankte den Organisatoren für ihr Engagement bei der Vorbereitung der Tagung. Nach dem Grußwort von Dr. Georg. F. Backhaus, Präsident des JKI, berichtete zunächst Dr. Nils Stein vom Leibniz Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben über den “Stand der Gerstesequenzierung – ein Durchbruch für Forschung und Pflanzenzüchtung“. Er gab einen Überblick über das Vorgehen bei der Gerstesequenzierung, den aktuellen Stand und die Nutzungsmöglichkeiten der Sequenzinformation sowie das weitere Vorgehen, um das gesamte Gerstegenom zu entschlüsseln. Anschließend berichtete der geschäftsführende Direktor des IPK, Prof. Dr. Andreas Graner, über „Genombasierte Nutzbarmachung Pflanzengenetischer Ressourcen: Möglichkeiten und Grenzen“. Er zeigte auf, wie die Sequenzinformation zur beschleunigten Isolation von Genen gefolgt von der Erfassung und Nutzung der allelischen Diversität der Gerste beitragen kann. Nach diesen beiden Vorträgen folgten insgesamt 9 Vorträge für die Bewerbung um den Kurt-von-Rümker-Preis:

  • Analytik von Faserkomponenten der Rapssaat (Brassica napus) als Basis für die züchterische Optimierung der Schrotqualität (Benjamin Wittkop, Giessen)
  • Bayesian adaptive Markov Chain Monte Carlo Estimation of Genetic Parameters (Boby Mathew, Bonn)
  • Charakterisierung der Genomstruktur polyploider Dahlien mit Hilfe molekularer Marker (Stephan Schie, Hannover)
  • Hybrid Assemblierung von whole-genome shotgun Sequenzen zweier Zuckerrübentranslokationslinien (Beta vulgaris L.), die das Nematodenresistenzgen Hs1-2 tragen, sowie funktionelle Analyse von Kandidatengenen (Sarah Jäger, Kiel)
  • Kartierung und züchterische Nutzung neuer Resistenzquellen gegen die Netzfleckenkrankheit (Pyrenophora teres f. teres) der Gerste (Janine König, Berlin)
  • Das Resistenzgen rym11 der Gerste: Hochauflösende Kartierung und Identifizierung funktioneller Marker (Thomas Lüpken, Giessen)
  • Strategien für die Selektion von hoch-ertragreichen und breit angepassten Maishybriden für die Zielumwelt in Ost- und Südafrika (Vanessa Windhausen, Hohenheim)
  • Phänotypische und genotypische Analyse der Winterhärte in Beta vulgaris (Martin Kirchhoff, Kiel) Marker-Merkmal Assoziation in einer MAGIC Population in Gerste (Wiebke Sannemann, Bonn)

Zum Abschluss der Tagung berichtete Prof. Dr. Karl Schmid, Hohenheim, über „Genomische Vorhersage und genomweite Assoziationsstudien in Gerste: Zwei Seiten derselben Medaille“ und Dr. Viktor Korzun, Einbeck, hielt einen Vortrag zum Thema „From genotype to phenotype – new dimension in barley breeding“, so dass als Rahmen dieser Tagung der gesamte Bereich von der Sequenzierung der Gerste bis zur Nutzung dieser Information in Wissenschaft und Züchtung beleuchtet wurde. Alle Rümker-Vorträge waren von sehr guter Qualität, sowohl den Stil als auch den Inhalt betreffend. Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler konnten in den lebhaften Diskussion zeigen, dass sie sich in ihrem Themengebiet und darüber hinaus hervorragend auskennen, so dass es der dreiköpfigen Jury, bestehend aus Prof. Dr. Klaus Pillen, Dr. Lissy Kuntze und Dr. Günther Schweizer, nicht leicht fiel, eine Preisträgerin bzw. einen Preisträger zu ermitteln. Letztlich überzeugte Wiebke Sannemann aus Bonn mit ihrem obengenannten Vortrag die Jury am meisten durch die hervorragend gestaltete Präsentation, ihre sehr gute Vortragsweise sowie die souveräne Diskussion und sie erhielt den mit 1.000 Euro dotierten 16. Kurt-von-Rümker-Preis 2013, der diesmal von der GPZ gestiftet wurde. Die Veranstaltung endete mit einem nochmaligen Dank an das Quedlinburger Organisationsteam.

kvr_2013_skaliert

Preisverleihung an Frau Wiebke Sannemann (von r. n. l. Wiebke Sannemann (Preisträgerin), Prof. Dr. Frank Ordon (Geschäftsführender Vizepräsident der GPZ), Prof. Dr. Christian Jung (Präsident der GPZ) und Dr. Lissy Kuntze (Mitglied der Jury)

Bericht über die 2. Quedlinburger Pflanzenzüchtungstage und 15. Kurt-von-Rümker-Vorträge
am 29./.30. März 2011 in Quedlinburg

– 99 Teilnehmer –

Organisation:
Dir. u. Prof. PD Dr. Frank Ordon, Quedlinburg, Prof. Dr. Chris-Carolin Schön, München

Am 29./30.3.2011 fanden die gemeinsam von der GPZ und dem Julius Kühn-Institut (JKI) 2. Quedlinburger Pflanzenzüchtungstage verbunden mit den 15. Kurt-von-Rümker-Vorträgen statt.

Die Präsidentin der GPZ, Prof. Dr. Chris-Carolin Schön, begrüßte die Teilnehmer und dankte den Organisatoren für ihr Engagement bei der Vorbereitung der Tagung. Nach dem Grußwort von Dr. Gerhard Gündermann, Vizepräsident des JKI, in dem er das JKI sowie dessen Aufgaben und Kompetenzbereiche vorstellte, berichtete zunächst Dr. Jochen Kumlehm vom Leibniz Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben über die “Genetische Transformation von Getreide“. Dr. Kumlehm als Vorreiter der pflanzlichen Reproduktionsbiologie erläuterte die Herstellung und Analyse transgener Pflanzen, die verwendeten Expressionssysteme und Ansätze zur Entfernung von Selektionsmarkern. Als Anwendungsbeispiele nannte er die Erzeugung von Pflanzen mit Resistenz oder höherem Ertrag sowie die Produktion von wertvollen Inhaltsstoffen (Molecular Farming). Anschließend gab Prof. Dr. Joachim Schiemann vom JKI in Quedlinburg einen Überblick über „Neue Entwicklungen in der grünen Gentechnik“. Nach einer Einführung zum Status quo des weltweiten Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen und den entsprechenden gesetzlichen Regelungen, ging er auf aktuelle Themen sowie neue Methoden wie z.B. die Zinc finger nuclease Technologie ein. Besonders umstritten ist zur Zeit das Arbeitspapier zu nationalen Anbauverboten des EU-Gesundheitskommissars John Dalli, das mögliche, nicht-wissenschaftliche Gründe für ein Anbauverbot auflistet und es EU-Mitgliedsländern ermöglichen soll, trotz EU-Zulassung ein beschränktes oder umfassendes Anbauverbot auf ihrem Hoheitsgebiet auszusprechen. Nach der Kaffeepause gab Kerstin Neumann, Gatersleben, mit einem Vortrag zum Thema „Genomweite Assoziationsstudie zur Identifizierung von Loci für juvenile und adulte Trockentoleranz bei Gerste“ den Auftakt für die Kurt-von-Rümker-Vorträge. Als weitere Bewerber um den Preis für den besten Vortrag stellten Peter Risser, Hohenheim („QTL-Kartierung der Adultpflanzenresistenz von Weizen gegen Septoria tritici in fünf spaltenden Populationen“), Gina Capistrano, Kiel („A candidate sequence for the nematode resistance gene Hs1-2 in sugar beet“) sowie Manuela Diethelm, Freising („Identifizierung und Kartierung differentiell exprimierter Gene nach F. graminearum Inokulation in Winterweizen“) ihre Forschungsarbeiten vor. Dieser erste Tag klang mit einem gemütlichen Beisammensein in den Räumen des JKI aus. Der zweite Tag begann mit drei weiteren Kurt-von-Rümker-Vorträgen. Julia Meiners, Hannover („Genetische Diversität und interspezifische Kreuzungen von Helleborus spec.“), Susanne Kohls, Zürich („Unraveling genetic factors controlling the restoration of fertility of C-type cytoplasmic male steriliy in maize“) sowie Amukelani Shiringani, Gießen („Understanding the genetics of bioenery traits in sorghum“) präsentierten und diskutierten Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten.

KvR-2011-kl-2_skaliert

Nach einer Kaffeepause stellte Prof. Dr. Christian Jung von der Christian-Albrechts-Universität in Kiel die sehr umfangreichen Arbeiten zum Thema „Warum Zuckerrüben (nicht) schossen: Die molekularen Grundlagen eines alten züchterischen Problems“ vor. In Versuchen mit Winterrüben wurden schossresistente Genotypen selektiert und weitreichend untersucht. Aus diesen und anderen Experimenten ließe sich schlussfolgern, dass für das Schossen neben dem schon seit längerem bekannten Gen B weitere Gene verantwortlich sind. Die Funktion und Wirkungsweise der an der Blühregulation beteiligten Gene wurden sehr anschaulich erläutert. Eine in der Pflanzenzüchtungsforschung noch relativ neue Methode beleuchtete Prof. Dr. Chris-Carolin Schön von der Technischen Universität München in ihrem Vortrag über „Genomische Vorhersage der Testkreuzungsleistung bei Mais“. Anhand eines Beispieldatensatzes konnte eindrucksvoll gezeigt werden, dass die Genauigkeit der Vorhersage des genetischen Wertes mithilfe der genomischen Selektion sehr hoch ist. Die Vortragende präsentierte Möglichkeiten der Einbindung der Methode in das bestehende Zuchtschema bei Mais. Zusammenfassend sei die genomische Selektion ein vielversprechendes Werkzeug für die Pflanzenzüchtung zumal die Genotypisierungskosten immer günstiger werden. Zum Abschluss der Tagung erfolgte die Verleihung des Kurt-von-Rümker-Preises, der in diesem Jahr von der GPZ gestiftet wurde. Da alle sieben Vorträge fachlich sehr gut waren, fiel die Bestimmung einer Preisträgerin bzw. eines Preisträgers der dreiköpfigen Jury, bestehend aus Prof. Dr. Heiko Becker, Dr. habil. Günter Welz und Dr. Jeannette Rode, nicht leicht. Letztlich überzeugte Julia Meiners aus Hannover mit ihrem Vortrag „Genetische Diversität und interspezifische Kreuzungen von Helleborus spec.“ die Jury mit der hervorragend gestalteten Präsentation und Vortragsweise sowie ihrer souveränen Diskussion und erhielt den mit 1.000 Euro dotierten 15. Kurt-von-Rümker-Preis 2011.

KvR-2011-kl-1_skaliert

Werdegang der Preisträgerin:

Dr. Julia Meiners, Jahrgang 1980, studierte Gartenbauwissenschaften an der Leibniz Universität in Hannover von 2002 bis 2007. Anschließend fertigte sie unter Betreuung von Prof. Dr. Traud Winkelmann zunächst an der Staatlichen Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan in Freising und dann im Institut für Zierpflanzen- und Gehölzwissenschaften an der Leibniz Universität Hannover ihre Doktorarbeit an mit dem Titel „Genetic relationships and interspecific hybridisations in the genus Helleborus and characterisation of the causal agent of hellebore leaf spot disease“ mit welcher sie im Februar 2011 promoviert wurde. Zur untersuchten Gattung Helleborus gehören u.a. die Christrosen.

(Tina Lange, Frank Ordon, Quedlinburg)

Bericht über die 1. Quedlinburger Pflanzenzüchtungstage und 14. Kurt-von-Rümker Vorträge am 18./.19. März 2009 in Quedlinburg

– 106 Teilnehmer –

Organisation:
Dir. u. Prof. PD Dr. Frank Ordon, Quedlinburg, Prof. Dr. Chris-Carolin Schön, München

Am 18./19.3.2009 fanden gemeinsam organisiert von der GPZ und dem Julius Kühn-Institut (JKI) und mit finanzieller Unterstützung der Gemeinschaft der Förderer und Freunde des Julius Kühn-Institutes, die 1. Quedlinburger Pflanzenzüchtungstage verbunden mit den 14. Kurt-von-Rümker-Vorträgen statt. Diese Tagung soll zukünftig in zweijährigem Rhythmus in Quedlinburg am JKI stattfinden.

Nach einem Grußwort des Präsidenten des JKI, Herrn Dr. Georg F. Backhaus, berichtete zunächst Herr Prof. Dr. Holger B. Deising von der Martin-Luther Universität in Halle über die „Molekulare Dissektion der Mechanismen pilzlicher Pathogenität an Pflanzen“. Die Thematik erläuterte er am Modellsystem Colletotrichum graminicola, ein pathogener Pilz, der Mais und andere Kulturgräser befällt. Prof. Deising zeigte sehr anschaulich, wie Colletotrichum durch Druckpenetration in die Wirtspflanze gelangt und welche Gene für den Erreger im Verlauf der Pathogenese von Bedeutung sind. Anschließend berichtete Dr. Patrick Schweizer von Leibniz Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) aus Gatersleben über die „Entdeckung neuer Gene für Krankheitsresistenz in der Gerste durch Hochdurchsatz-Phänomanalyse“. Ziele der von ihm vorgestellten Forschungsarbeiten waren die molekulare Pflanze-Pathogen-Interaktion näher zu charakterisieren und durch den Einsatz eines Kandidatengenansatz agronomisch wichtige Gene zu identifizieren, die an Resistenz-QTLs beteiligt sind. Weiterhin berichtete er über die Entwicklung bzw. Nutzung neuer Methoden (z.B. HIGS) zur Verbesserung von Krankheitsresistenzen. Nach diesen ersten einrahmenden Vorträgen wurde die erste Staffel der Kurt-von-Rümker-Vorträge gehalten. Es berichteten Anja Hanemann, Gatersleben, über „Feinkartierung des Resistenzgens Rrs2 in Gerste und  Entwicklung molekularer Marker für den Einsatz in der Resistenzzüchtung“, Stefanie Reim, Dresden, über „Beiträge zur Bewertung der Umweltverträglichkeit von gentechnisch veränderten Apfelpflanzen“, Dr. Maria Korn, Golm, über „Heterosis in der Frosttoleranz von Arabidopsis thaliana-Kreuzungen“, Dr. Tobias Schrag, Hohenheim, über „Vorhersage der Hybridleistung bei Mais mit molekularen Markern“, Dr. Christin Falke, Hohenheim, über „Gefährdet der Aufbau von Kopplungsungleichgewicht den Selektionserfolg rekurrenter Selektionsprogramme bei Mais?“, Dr. Karin Huber, Wien, über „AB-QTL Kartierung von Ährenfusarioseresistenz in zwei Triticum durum x Triticum dicoccum Populationen“ und  Jennifer Häberle, München, über „Effekte von Resistenz-QTL gegen Ährenfusarium in europäischem Winterweizen“. Abgerundet wurde dieser erste Tag mit einem gemütlichen Beisammensein in den Räumen des JKI. Der nächste Tag begann mit weiteren Kurt-von-Rümker-Vorträgen. Es berichteten Kerstin Krumnacker, München, über „Transkriptombasierte QTL-Analyse der Malzqualität und Markerentwicklung in einer Braugerstenpopulation“, Grit Haseneyer, Gatersleben, über „Sequenz-Polymorphismus und Merkmalsvariation in einer Kollektion von Sommergersten“ und zum Abschluß Dr. Lamiae Ghaouti, Göttingen, über „Local vs. wide adaptation and line vs. synthetic cultivars for organic farming: Case of faba bean“. Anschließend hielt Prof. Dr. Hermann Buerstmayr vom Interuniversitären Department für Agrarbiotechnologie (IFA-Tulln) einen Vortrag zum Thema „Genetik der Resistenz von Weizen gegenüber Ährenfusariosen“. Nach einem umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Literatur stellte Herr Buerstmayr aktuelle Forschungsprojekte des IFA-Tulln vor, die sich mit der Validierung der Sommerweizen-QTLs auf den Chromosomen 3BS und 5A, der genetischen Analyse der Fusarium-Resistenz aus verwandten Arten des Kulturweizens, und der Identifikation und funktionellen Analyse von potentiellen Fusarium-Resistenzgenen befassen. Prof. Dr. Beat Keller von der Universität Zürich weckte bereits vorab auf Grund des Titels seiner Präsentation „Das ABC der dauerhaften Krankheitsresistenz in Weizen“ die Neugier der Tagungsteilnehmer. Er stellte die Ergebnisse eines gemeinsam mit der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO) in Canberra durchgeführten Projektes vor, in dessen Verlauf das Braunrost-Resistenzgen Lr34 isoliert werden konnte, welches Ähnlichkeit mit PDR-Transportproteinen aufweist und einen ABC-Transporter darstellt. Dieses Gen ist gegenüber verschiedenen Pathogenen wirksam und seine Identifikation ist ein erster wichtiger Schritt zum Verständnis dauerhafter Resistenzmechanismen. Nach diesen sehr interessanten Vorträgen erfolgte die Verleihung des Kurt-von-Rümker-Preises, der in diesem Jahr von der Saatzucht Josef Breun GmbH & Co KG gestiftet wurde. Da alle Vorträge interessant und hervorragend präsentiert waren, war die Findung der Preisträgerin bzw. des Preisträgers keine leichte Aufgabe für die Jury, die aus Prof. Christian Jung, Prof. Klaus Pillen und Dr. Carl Bulich bestand. Aufgrund des hervorragenden Vortrages und der souveränen Diskussion wurde der Kurt-von-Rümker-Preis 2009 an Dr. Lamiae Ghaouti, Göttingen, für den Vortrag „Local vs. wide adaptation and line vs. synthetic cultivars for organic farming: Case of faba bean“ verliehen.

(Jeannette Rode, Frank Ordon, Quedlinburg)

Kurt-von-Rümker-Preis 2009

KvR09_skaliert

Mitteldeutsche Zeitung, 24.3.2009